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Cascade du Sidi-Mécid, 1890  

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Was ist auf dem Bild? 

 

 

 

Photographien (und Stiche) bis 1860

1682: Kupferstich «Cardinal d'Amboise»

Georges Cardinal d'Amboise. Kupferstich, Bildgrösse 16,6 x 13,1 cm, Plattengrösse 18,0 x 13,5 cm, Blattgrösse 32,8 x 20,0 cm. / Boulonnois fe[cit]. [Esme de BOULONOIS]. – Aus: Isaac Bullart, Académie des sciences et des arts, contenant les vies et les éloges historiques des hommes illustres qui ont excellé en ces professions depuis environ quatre siècles, Bruxelles, Foppens, 1682, tome premier, S. 13/14.

Vom brühmten Kupferstich «Cardinal d'Amboise», den Nicéphore Niépce für seine Versuche verwendete und 1827 Francis Bauer schenkte, gibt es zwei sehr ähnliche Varianten: einen von Isaac Briot (1585-1670) und einen von Esme de Boulonois (aktiv um 1645-1653). Niépce verwendete den von Briot, vorliegend derjenige von Boulonois. Die Bildgrösse des Stiches von Boulonois (16,6 x 13,1 cm) entspricht exakt der Bildgrösse auf der Originalplatte im Besitz der Royal Photographic Society; beide Stiche sind also gleich gross.

Ref.: Exemplar der Biblitheca Lausannensis von Google digitalisiert.

Photobibliothek.ch 15159

Der Kupferstich von Esme de Boulonois

    

Zum Vergleich: Originalstich von Biot (links), Druckplatte (Mitte) und Abzug (rechts). Die beiden letzten schenkte Nièpce 1827 Francis Bauer; sie sind heute im Besitz der Royal Photographic Society.

>>> Thema «Niépce und die "Erste Photographie der Welt"»


1780: Silhouette von Lessing

Gotthold [Ephraim] LESSING [1729-1781]. Silhouette aus schwarzem Papier auf hellem, handgeschöpftem Papier 11,6 x 8,3 cm, o.J. [ca. 1780]. Neuerer dünner Karton aufgedoppelt. – Beschriftung der Zeit mit Tinte auf Vorderseite: «Gotthold Lessing».

Vor der Erfindung der Photographie liess sich der Porträtbedarf des 18. Jahrhunderts auf einfache Weise dadurch decken, dass man aus schwarzem Papier Profile schnitt. Diese Schattenrisse wurden nach dem Finanzminister Ludwigs XV., Etienne de Silhouette, «Silhouetten» genannt.

Ref.: Pollak, Die Welt der Photographie, S. 21.

Photobibliothek.ch 10053


1789: Johann Caspar Lavater, Erfinder des Silhouettierstuhls

Zwischen 1775 und 1778 erschien ein Buch, das in ganz Europa für grosses Aufsehen sorgte. In «Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe» beschrieb der Zürcher Gelehrte Johann Caspar Lavater (1741-1801) eine Methode, mit der man angeblich aus dem Aussehen einer Person auf deren Charaktereigenschften schliessen könne. Das Werk war vor allem so erfolgreich, weil es reich bebildert war. Zur möglichst genauen Aufnahme von Silhouetten erfand Lavater den Silhouettierstuhl.

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Porträtstich nach links

[Johann Caspar] LAVATER. Kupferstich, Plattengrösse 19 x 12 cm, Blattgrösse 21,0 x 12,7 cm. / European Magazine. Engraved by [William] Bromley from an original Drawing Done at Zurich in March 1787. Published by J. Sevell, Cornhill Feb[ruar]y 1789.

«The European Magazine», in welchem der Kupferstich 1789 publiziert wurde, erschien von 1782 bis 1826. Der Kupferstecher William Bromley lebte von 1769 bis 1842.

Photobibliothek.ch 15580

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Sillhouettierstuhl

A Sure and conveniant Machine for drawing Silhouettes. Kupferstich, Plattengrösse 16 x 11 cm, Blattgrösse 22,2 x 13,1 cm, o.J. [wohl aus der englischen Erstausgabe «Essay on Physiognomy», London, 1789]. / From [Johann Caspar] LAVATER. [John] Barlow sculp[sit].

Nach dem bekannten Stich von Johann Rudolph Schellenberg (1740–1806) in der Erstausgabe der «Physiognomischen Fragmente», Winterthur, 1775-1778.

Photobibliothek.ch 15581


1791-1809: Gilles-Louis Chrétien, Erfinder des Physionotrace

Der Physionotrace ist eine 1786 von dem Kammermusiker und Kupferstecher Gilles-Louis Chrétien (1754-1811) erfundene Apparatur, die das Verfahren des Silhouettenzeichnens und des Gravierens mechanisierte. Chrétien kombinierte beim Physionotrace zwei Techniken der Porträtdarstellung: die Silhouette und den Kupferstich. Durch einen Pantographen (auch Storchenschnabel genannt) wurden die Umrisse des Schattenbildes verkleinert graviert.

1788 liess sich Chrétien in Paris nieder und arbeitete zunächst mit Edme Quenedey (1756-1830) zusammen. Doch im August 1789 trennten sich die beiden, und Quenedey hatte fortan ein eigenes Atelier. Bis 1796 arbeitete er in Paris, zwischen 1796 und 1801 in Brüssel, Gent und Hamburg und ab 1801 wieder in Paris bis zu seinem Tod im Jahr 1830.

Chrétien arbeitete allein weiter, aber zeitweise beschäftigte er auch neue Mitarbeiter. In den Signaturen werden namentlich Fouquet und Fournier erwähnt. Von den beiden Mitarbeitern sind weder Vornamen noch Lebensdaten bekannt.

Als Chrétien 1811 starb, übernahm Bouchardy sein Atelier. Sein Vorname und seine Lebensdaten sind ebenfalls unbekannt. Man weiss nur, dass er einer Porträtistenfamilie entstammte, die sich auf die Miniaturenmalerei spezialisiert hatte.

«Le Physionotrace» von Henry Vivarez [1] (siehe Literaturverzeichnis am Schluss) ist die ausführlichste Untersuchung zum Thema. Damit lassen sich für die Stadt Paris folgende Zuordnungen machen:
– Chrétien 1786-1788 in Versailles
– Chrétien 1788-1811 an der Rue St-Honoré (verschiedene Adressen)
– Chrétien und Quenedey 1788 bis August 1789 an der Rue St-Honoré
– Chrétien und Fouquet (Zeitraum unbekannt) an der Rue St-Honoré
– Chrétien und Fournier (Zeitraum unbekannt) an der Rue St-Honoré
– Quenedey 1789-1796 an der Rue Croix-des-Petits-Champs 10
– Quenedey 1801-1830 an der Rue Neuve-des-Petits-Champs 15
– Bouchardy ab 1811 an der Rue Neuve-des-Petits-Champs 33

Gisèle Freund widmet in ihrem Buch «La Photographie en France au dix-neuvième siècle» [2] mehrere Seiten dem Physionotrace. Ein ganzes Kapitel über den Physionotrace findet sich im Buch von Peter Friesz «Kunst und Maschine» [3]. Er hatte eine Umfrage bei allen bedeutenden technikgeschichtlichen Museen darüber gemacht, ob sich irgendwo ein originaler Physiotrace-Apparat erhalten hat. Das Ergebnis war leider negativ.

Die einzige erhaltene Konstruktionszeichnung eines Physionotrace-Apparates ist in [2] abgebildet. Die Zeichnung wurde von Quenedey angefertigt. Sie wird in der Bibliothèque nationale de France in Paris aufbewahrt.

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Physionotrace-Porträts von Chrétien

Armand Conferin, organiste, 1725-1789. Physionotrace, Bild-Durchmesser 5,0 cm, Plattengrösse 7,1 x 6,3 cm, Blattgrösse 12,0 x 8,5 cm, o.J. [zwischen 1786-1789 (Sterbejahr von Conferin)]. / Dess[iné] av[ec] le physionotrace inv[enté] par [Gilles Louis] CHR[ÉTIEN].

Photobibliothek.ch 1324

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[Johann Caspar Lavater.] Physionotrace, Bild-Durchmesser 5,2 cm, Blattgrösse 7 x 7 cm, o.J. [ca. 1791]. Dunkler Holzrahmen d. Zt. 10 x 10 cm. / Gr[avé] p[ar Gilles Louis] CHRÉTIEN inv[enteur] du physionotrace Cloître S[aint] Honoré à Paris.

Das einmalige Physionotrace-Porträt des Erfinders der Silhouettiermaschine Johann Caspar Lavater (1741-1801) wurde vom Erfinder des Physionotrace Gilles Louis Chrétien (1754-1811) aufgenommen. Das vorliegende Physionotrace ist nicht in der Lavater-Literatur nachgewiesen. An der Lavater-Ausstellung 2001 in Zürich war hingegen ein Physionotrace des etwa zwanzigjährigen Sohnes Heinrich Lavater (1768-1819) ausgestellt, welches jedoch nicht als Physionotrace erkannt wurde (Katalog-Nr. 459, als «Radierung laviert» beschrieben). - Ein Physionotrace mit der gleichen Adresse datiert Vivarez auf 1791.

Photobibliothek.ch 3310

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E[rnst] F[lorens] F[riedrich] Chladni en 1809. Physionotrace, Bild-Durchmesser 6,3 cm, Plattengrösse 9,0 x 7,5 cm, Blattgrösse 24,5 x 17,8 cm. / Dess[iné] et gr[avé] p[ar Gilles Louis] CHRÉTIEN inv[enteur] du physionotrace rue St. honoré en face l'oratoire No. 152 à Paris.

Ernst Florens Friedrich Chladni (1756-1827) war ein deutscher Physiker und Astronom, der vor allem durch die Chladnischen Klangfiguren bekannt wurde. Das sind Muster, die auf einer mit Sand bestreuten dünnen Platte entstehen, wenn diese an einer Kante mit einem Geigenbogen bestrichen oder einer schwingenden Stimmgabel berührt wird.

Photobibliothek.ch 13238

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Physionotrace-Porträts von Chrétien und Quenedey

[Ignaz Anton] Ladurner, pianiste, professeur et auteur. Physionotrace (Bildgrösse 6,4 x 5,2 cm) auf Blatt mit kunstvoll graviertem Rahmen montiert (Blattgrösse 13,2 x 8,9 cm), o.J. [1788/1789]. / Dess[iné] par [Edme] Quenedey, gr[avé] p[ar Gilles Louis] CHRÉTIEN inv[enteur] du phys[ionotrace].

Ignaz Anton Ladurner (1766-1839) gehört mit seinem Bruder Josef Alois zu den wichtigsten Tiroler Komponisten. Während Ignaz Anton in Paris Karriere als Pianist, Komponist und Pädagoge machte, wurde Josef Alois ein hoher Geistlicher in der Südtiroler Bischofstadt Brixen.

Photobibliothek.ch 13239

 

CD-Hülle von 1989

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Franz [Francesco] Petrini, 1744-1819, harpiste d[e] la [?]. Physionotrace, Bild-Durchmesser 5,1 cm, Plattengrösse 6,9 x 6,0 cm, Blattgrösse 8,3 x 7,2 cm, o.J. / [Schwacher Abzug, leserlich nur «Quenedey»; Zuschreibung: Edme Quenedey und Gilles Louis CHRÉTIEN, 1788/1789.]

Francesco Petrini (1844-1819) erhielt Harfeunterricht bei seinem Vater, der Harfenist am Hof Friedrich des Grossen war. Nach einer Anstellung am Hof von Mecklenburg-Schwerin (1765-1769) ging er nach Paris, wo er unterrichtete, komponierte und die meisten seiner Werke veröffentlichte.

Photobibliothek.ch 13243

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Physionotrace-Porträt von Chrétien und Fouquet

Sebastien [Johann Sebastian] Demar Compositeur de Musique né en Franconie. Physionotrace, Bild-Durchmesser 5,8 cm, Plattengrösse 7,2 x 6,5 cm, Blattgrösse 30 x 23 cm, o.J. [ca. 1790]. / Dess[iné] p[ar] Fouquet gr[avé] p[ar Gilles Louis] CHRÉTIEN inv[enteur] du physionotrace Cour St. honoré à Paris.

Johann Sebastian Demar (1763-1832) war ein deutscher Komponist.

Photobibliothek.ch 13244

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Physionotrace-Porträts von Quenedey

Barni. Physionotrace, Bild-Durchmesser 5,0 cm, Plattengrösse 7,1 x 6,3 cm, Blattgrösse 12,0 x 8,5 cm), o.J. [zwischen 1789 und 1796]. / Dess[iné] et gravé avec le Physionotrace par [Edme] QUENEDEY, rue Croix des petits Champs no. 10 à Paris.

Photobibliothek.ch 13241

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[Porträt eines unbekannten Mannes]. Physionotrace, Bild-Durchmesser 6,0 cm, Plattengrösse 7 x 8 cm, o.J. [ca. 1806]. Schwarzer Holzrahmen d. Zt. 14,5 x 14 cm. / Dess. au Physionotrace et Gravé par [Edme] QUENEDEY rue neuve-des-petits-champs n° 15 à Paris.

Photobibliothek.ch 3279

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Mr. Galan, professeur de musique. Physionotrace, Bildgrösse 7,4 x 6,0 cm, Plattengrösse 11,7 x 7,9 cm, Blattgrösse ca. 18 x 11 cm). / Dess[iné] au Physionotrace et gravé par [Edme] QUENEDEY, Rue neuve des petits-champs No. 15 à Paris 1828.

Photobibliothek.ch 13240

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Physionotrace-Porträt von Bouchardy

Louis-Philippe Henri Cochois. Physionotrace (Neuabzug), Plattengrösse 8,7 x 7,5 cm, Blattgrösse 33 x 26 cm. / Physionotrace de BOUCHARDY, succ. de Chrétien, o.J. [ab 1811]. Tirage du cuivre originale sur presse taille-douce en 1982 par Pierre Brochet. Ville de Châlon-sur-Saône, Musée Nicéphore Niépce, Inv. prov. MNN 301276. – Abzug 7/15, in der Platte signiert, Blatt bedruckt.

Ref.: Jay, Lumières et images, S. 8 (Abb.).

Photobibliothek.ch 4042

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Zitierte Literatur zum Thema «Physionotrace» in der Sammlung

[1] Le Physionotrace. Un précurseur de la photographie dans l'art du portrait à bon marché. / Par Henri VIVAREZ. – Extrait du Bulletin de la Société archéologique, historique et artistique «Le Vieux Papier». – Lille: Lefebvre-Ducrocq 1906. – 4°. 36 S, mit Ill. Br. – Mit handschriftlicher Widmung des Autors. (Photobibliothek.ch 285)

[2] La photographie en France au dix-neuvième siècle. Essai de sociologie et d'esthétique. Avec vingt-quattre photographies hors-texte. / Gisèle FREUND. – [Erstausgabe.] – Paris: La maison des amis des livres A. Monnier 1936. – 8°. [8], 154 S., ungez. Tafeln mit [80] Abb. Krt. – Widmung der Autorin auf dem Schmutztitel: «A madame Olivia J. Chambers en cordiale hommage, Gisèle Freund». (Photobibliothek.ch 12769)

[3] Kunst und Maschine. 500 Jahre Maschinenlinien in Bild und Skulptur. / Peter FRIESZ. – München: Deutscher Kunstverlag 1993. – 4°. 266, [1] S. mit Abb. Ln. SU. (Photobibliothek.ch 2802)


1818: Riesenteleskop von Herschel

[Friedrich Wilhelm] HERSCHEL's 40-füssiges Spiegel-Telescop. Kreidelithographie 22,1 x 37,0 cm (Bildgrösse ca. 22 x 25 cm), o.J. [um 1818]. – Titel im Stein.

Das Teleskop des Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel (1738-1822) wurde 1789 in Slough gebaut. Der Hauptspiegel war etwas gekippt, so dass der Brennpunkt nicht in der Mitte, sondern am unteren Rand des Rohres lag. Der Beobachter stand in der Kabine und fing mit einem Okular das Bild auf; dass sein Kopf dabei über den Rand des Tubus ragte, störte bei dem grossen Durchmesser des Fernrohres nicht. John Frederick William Herschel (1792-1871), der «vierte Erfinder der Photographie», ist der Sohn des Astronomen. Dieser stellte am 9. September 1839 das erste Glasnegativ der Photogeschichte her (heute Science Museum London), dessen Motiv das langsam zerfallende Spiegelteleskop ist. - Bei Jeschke, Grewe & Hauff wurde eine geringfügig andere Variante der Lithographie aus «Die Wunder des Himmels» von 1818 als «Inkunabel der Lithographie» angeboten.

Ref.: Tillmanns, Geschichte der Photographie, 1981, S. 40. JG&H 28.0268.

Photobibliothek.ch 14091


1830: Die Dioramen von Daguerre und Bouton

Das Pariser Diorama von L. J. M. Daguerre und Ch.-M. Bouton wurde am 11. Juli 1822 eröffnet. Am 10. Februar 1824 konnte noch ein weiteres Diorama im Regent's Park in London eröffnet werden. Da nun die gleichen Dioramabilder in zwei Häusern gezeigt werden konnten, war ein wirtschaftlicherer Betrieb möglich. Das Pariser Diorama brannte am 8. März 1839 ab, dasjenige in London bestand noch bis 1851.

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Das Diorama in Paris

Vue de Paris - Vue du Château d'Eau [mit DIORAMA]. Stahlstich, Plattengrösse 22,2 x 29,7 cm, Blattgrösse 29,4 x 40,7 cm, o.J. [um 1830]. / A Paris chez Alex[an]dre Tessier, Suc[cesseur] de M[ada]me V[?]e Chereau, rue St. Jacques, No. 10.

Der Stich existiert in unterschiedlichen Varianten, aber immer mit ähnlicher Staffage.

Ref.: Gernsheim, L. J. M. Daguerre, 2. Aufl. 1968, Abb. 16 (Variante). Tillmanns, Geschichte der Photographie, 1981, Abb. S. 28 (Variante). Collection M. + M. Auer, 2003, S. 12 (Abb.).

Photobibliothek.ch 13492

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Das Diorama in London

East Side of Park Square, and DIORAMA, Regent's Park. Stahlstich, koloriert, Blattgrösse 13,8 x 18,7 cm. / Drawn by Tho[mas] H[osmer] Shepherd. Engraved by W. Watkins. Published June 6, 1829, by Jones & Co. Temples of the Muses, Finsbury Square, London.

Die einzige Abbildung von Daguerre's Diorama in London ist der vorliegende Stahlstich nach einem Gemälde von Thomas Hosmer Shepherd.

Ref.: Gernsheim, L. J. M. Daguerre, 2. Aufl. 1968, Abb. 17.

Photobibliothek.ch 12314


1835: Das gute Geschäft der Miniaturenmaler

Emilie Zeller. Elfenbein-Miniatur 8,5 x 6,5 cm in Elfenbeinrahmen 13,2 x 11,2 cm, o.J. [um 1835]. / J. DUNIK. – Miniatur links unten signiert: "J. Dunik". Etikette auf der Rückseite des Rahmens (Tinte): "Elfenbein-Miniatur von meiner Grosstante Emilie Zeller." "Für Sibylle Müller" "C. Schmid".

Provenienz: Konvolut C. Schmid - Sibylle Müller.

Photobibliothek.ch 16602

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Wolfgang Amadeus Mozart. Elfenbein-Miniatur 8,5 x 6,5 cm in Elfenbeinrahmen 14,5 x 12,5 cm, o.J. [um 1835]. / RYSSER. – Miniatur rechts signiert: "Rysser". Etikette auf der Rückseite des Rahmens (Tinte): "Wolfgang Amadeus Mozart" "Elfenbeinminiatur von Tante Louise Kramer-Graf" "Für Sibylle Müller" "C. Schmid".

Provenienz: Konvolut C. Schmid - Sibylle Müller.

Photobibliothek.ch 16603


1840: Berühmtes Galeriewerk

Gerard Dow von ihm selbst gemalt - Original von derselben Grösse - Königl[iche] Gemäldegalerie in Dresden. Kolorierte Lithographie auf aufgewalztem China, Bildgrösse 43,5 x 34,5 cm, Blattgrösse 52,5 x 40,0 cm, o.J. [ca. 1840]. / Franz HANFSTAENGL. – «N[ach] d[em] Original a[uf] St[ein] gez[eichnet] v[on] Fr[anz] Hanfstaengl», Prägestempel «Königliche Gemäldegalerie Dresden».

Das berühmte Dresdener Galeriewerk erschien in 60 Heften zwischen 1835 und 1852. Von den insgesamt 195 Lithographien wurden 134 von Franz Hanfstaengl selbst ausgeführt. Die vorliegende Lithographie erschien als Blatt Nr. 80 in Heft 27. - Ab 1852 wendete sich Franz Hanfstaengl der Photographie zu.

Ref.: Gebhard, Franz Hanfstaengl, S. 64 (Abb.) u. S. 255 (Werkverzeichnis).

Photobibliothek 11344


1841: Erste Drucke ab Daguerreotypie-Platten

Portrait d'un jeune homme. Heliogravüre nach einer Daguerreotypie-Platte, Plattengrösse 10,6 x 8,0 cm, Blattgrösse 17,9 x 14,0 cm, um 1841. / Hippolyte FIZEAU. – Spiegelverkehrter Schriftzug am oberen Plattenrand: "Lerebours".

Hippolyte Fizeau (1819-1896) führte um 1841 erste Versuche mit dem Druck von Photos ab  Daguerreotypie-Platten durch. Nur wenige dieser Druckproben blieben erhalten: «Portrait d'un jeune homme» (vorliegend), «Jeune homme en blouse de travail», «Portrai de deux enfants» in der Sammlung André Jammes und «Portrait de J. Hurlimann» im Musée des Arts et Métiers in Paris (Inv.-No. 13060-1). Alle Druckproben wurden durch den Graveur J. Hurlimann (Lebensdaten unbekannt) von Lerebours-Platten abgezogen, weshalb auf allen der spiegelverkehrte Schriftzug «Lerebours» erscheint. Praktische Anwendung fand dann das Druckverfahren, welches Fizeau «Héliogravure» nannte, erstmals 1843 in den «Excursions Daguerriennes», die von Noël-Marie Paymal Lerebours (1807-1873) herausgegeben wurden.

Ref.: Jammes, Von Niépce bis Stieglitz, 1983, Nr. 6, S. 23 (Abb. auf S. 29). Sotheby's 2002, S. 51, Los 44 (Abb.). – Provenienz: Pierre Lambert - Sammlung Marie-Therèse und André Jammes (Sotheby's 2002) - Serge Plantureux, Paris, 2003.

Photobibliothek.ch 12047

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Excursions daguerriennes. Vues et monuments les plus remarquables du globe. Band 1 und 2. / [Noël-Marie Paymal LEREBOURS.] – Paris: Rittner et Goupil, Lerebours, Hr. Bossange 1842 [und 1843]. – 4°quer. [4] Bl. Titel, Subskribenten- und Tafelverzeichnis, [58] Bl. Tafeln; [3] Bl. Titel und Tafelverzeichnis, [52] Bl. Tafeln, [2] S. «Table systématique». Halbleder mit Golgprägung und Goldschnitt.

Kurz nach Bekanntgabe der Photographie liess Noël-Marie Paymal Lerebours (1807-1873) Sehenswürdigkeiten in der ganzen Welt daguerreotypieren. Von den Daguerreotypien wurden dann ausserordentlich genaue und detaillreiche Aquatintas hergestellt. In der vorliegenden zweibändigen Ausgabe sind 110 (der insgesamt 111 erschienenen) Tafeln eingebunden. Darunter die beiden berühmten nach dem Fizeau-Prozess hergestellten Tafeln 2.19 «Hôtel-de-ville de Paris» und 2.24 «Un bas-relief de Notre-Dame».

Photobibliothek.ch 11611

Hôtel-de-ville de Paris

Un bas-relief de Notre-Dame
>>> Was stellt das Basrelief dar und wo befindet es sich?


1841: Richard Beard, der erste Daguerreotypist in Grossbritannien

[Porträt eine jungen Mannes]. Daguerreotypie, Neuntelplatte 7,2 x 5,4 cm, o.J. [1841-1844]. / [Richard] BEARD. – Vorderseite (Blindprägung): "Beard Patentee". Rückseite (Blindprägung): "T. Wharton / No. 791 / 24 August 1841", darunter das Wappen des britischen Königshauses.

Der französische Staat vermachte die Daguerreotypie bekanntlich "der ganzen Welt". Trotzdem liess Daguerre das Verfahren in Grossbritannien patentieren und verkaufte die alleinige Lizenz an den Industriellen Richard Beard (1801-1885). Dieser eröffnete am 23. März 1841 auf dem Dach der Royal Polytechnic Institution das erste Photoatelier Grossbritanniens. Thomas Wharton erfand etwa zur gleichen Zeit ein passendes Etui zum Schutz und zur Präsentation von Daguerreotypien. Für dieses Etui erhielt er das Zertifikat No. 791 der Design Registration, gültig für drei Jahre ab dem 24. August 1841. Während dieser Zeit liess Beard die Daguerreotypie-Etuis bei Wharton herstellen, auf der Vorderseite mit der Inschrift «Beard Patentee» (= Beard Patentinhaber) und auf der Rückseite das Wappen des britischen Königshauses (wegen seines Geschäftssitzes in der Royal Polytechnic Institution). Der Rest der Blindprägung verweist auf das Zertifikat Whartons der Design Registration. Durch das Etui kann die Daguerreotypie auf die Jahre 1841-1844 datiert werden.

Ref.: Gernsheim, Geschichte der Photographie, S. 123-148 (Abb. Fig 27b). R. Derek Wood, Daguerreopype Case Backs, in: History of Photography, Juli 1980, S. 251/252. – Provenienz: Sakellaridis 27.12.05.

Photobibliothek.ch 12426

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Richard Beard's Photoatelier

Lines, written on seeing a daguerreotype portrait of a lady. By Miss Elizabeth Sheridan Carey. Our engraving represents the photographic process at Mr. [Richard] BEARD's establishment, Parliament-street, Westminster. Kolorierter Holzstich (6,9 x 7,3 cm) mit Gedicht (Gesamtgrösse: 30 x 10 cm), aus: The Illustrated London News, 19. August 1843.

Holzstich nach der ersten bekannten Daguerreotypie «Jabez Hogg and Mr Johnson»,  welche den Akt des Photographierens zeigt. Die Datierung der Daguerreotypie erfolgte aufgrund dieses Holzstichs. (Bennett, How to buy photographs, Oxford, 1987, S. 132)

Photobibliothek.ch 220


1846: Talbotypien aus «The Pencil of Nature»

Die Kunstzeitschrift «The Art Union» stellte 1846 ihren Lesern das Verfahren von Talbot in Form von eingeklebten Talbotypien vor. Dabei wurden vereinzelt auch Talbotypien aus «The Pencil of Nature» verwendet. Zwei davon – «Bust of Patroklus» und «Articles of China» – befinden sich in der Sammlung.

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The ART UNION. Monthly Journal of the Fine Arts and the Arts, Decorative, Ornamental. – Volume the eight, January - December 1846. – London: Palmer and Clayton 1846. – 4°. [4],338 S mit zahlreichen Holzstichen, [16] Bl. Tafeln, 1 Bl. mit mont. Talbotypie. Hldr. mit Goldschnitt.

S. 143/144: The Talbotype - Sun-Pictures, mit Talbotypie. S. 195: The Application of the Talbotype. Die vorliegende Talbotypie ist identisch mit Tafel XVII «Bust of Patroklus» aus «The Pencil of Nature»; sie ist im Negativ «9. Aug. 1843» datiert. Weitere Beiträge über Photographie: S. 14 u. 162: Process of Engraving by the Anaglyptograph,  mit 2 Tafeln. S. 18: Daguerreotype Casts. S. 91: Photography [über Claudet]. S. 139: Photography [über Beard]. S. 216: Daguerreotype Portraits.

Ref.: First Photographs, W. H. F. Talbot and the Birth of Photography, 2002, Abbildung auf dem Schutzumschlag und auf S. 79.

Photobibliothek.ch 10855

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The ART UNION. Monthly Journal of the Fine Arts and the Arts, Decorative, Ornamental. – Volume the eight, January - December 1846 – London: Palmer and Clayton 1846. – 4°. [4],338 S mit zahlreichen Holzstichen, [16] Bl. Tafeln, 1 Bl. mit mont. Talbotypie. Hldr.

S. 143/144: The Talbotype - Sun-Pictures, mit Talbotypie. S. 195: The Application of the Talbotype. Die vorliegende Talbotypie ist eine Variante «Articles of China» aus «The Pencil of Nature». Weitere Beiträge über Photographie: S. 14 u. 162: Process of Engraving by the Anaglyptograph,  mit 2 Tafeln. S. 18: Daguerreotype Casts. S. 91: Photography [über Claudet]. S. 139: Photography [über Beard]. S. 216: Daguerreotype Portraits.

Ref.: First Photographs, W. H. F. Talbot and the Birth of Photography, 2002, S. 41 (exakt diese Variante).

Photobibliothek.ch 10856


1847: Daumier's bekannte Karikatur über die Photographie

Les bons bourgeois N° 49. Position réputé la plus commode pour avoir un joli portrait au Daguerréotype. Kreidelithographie 36 x 24 cm aus: Le Charivari, o.J. [1847]. / Honoré DAUMIER.

Nachweislich die bequemste Stellung zur Herstellung einer hübschen Daguerreotypie.

Ref.: Abgebildet in: Gernsheim, Die Fotografie, 1965, S. 71. Scheid, Als Photographieren noch ein Abenteuer war, 2. Aufl. 1978, S. 74. Krauss, Die Fotografie in der Karikatur, 1978, S. 23.

Photobibliothek.ch 1167

>>> Thema «Die Photographie in der Karikatur»


1848: Frühe Dokumentation einer Restaurierung

Pezzo della porta che dal chiostro malte alla Chiesa Certosa di Pavia. Salzpapier-Print von einem Papiernegativ («Kalotypie» oder «Talbotypie») 12,5 x 20,0 cm, o.J. [ca. 1848]. / Luigi SACCHI [zugeschrieben]. – Auf einem Stück des ehemaligen Passepartout (mit schwarzer Tinte): "Pezzo della porta che dal chiostro malte alla Chiesa Certosa di Pavia" und (mit Bleistift): "Hermann".

Um 1848 photographierte der Mailänder Photograph Luigi Sacchi (1805-1861) die Certosa die Pavia und deren Skulpturenschmuck, der sich zu dieser Zeit zur Restaurierung im Atelier des Bildhauers P. Pierotti befand. Ein Konvolut mit Aufnahmen dieser Restauration befindet sich heute in der Albertina in Wien und gilt dort als ältestes Beispiel einer Dokumentation historischer Architektur in der von Josph Maria Eder begründeten Photosammlung der Albertina.

Ref.: Albertina, Das Auge und der Apparat, 2003, S. 54, 56 u. 271 (Abb. Variante). Eugene Ostroff (Smithonian Institution), Chemische Hilfe für eine alte Kalotypie; in: Umgang mit Photos, Band «Restaurierung» der Reihe «Time Life Bücher», 1972 (e), 1973 (d), S. 26-33.

Photobibliothek.ch 3879

1972 wurde von der Smithonian Institution empfohlen, Kalotypien mittels «Silber-Verstärkung» chemisch zu restaurieren. Die vorliegende Kalotypie wurde nach diesem Verfahren restauriert. Das Resultat ist zwar beeindruckend, aber niemand weiss genau, ob die Kalotypie ursprünglich auch so ausgesehen hat.


1850: Lithophanie

LITHOPHANIE in Holzständer. Lithophanie aus weissem Biskuitporzellan 13,5 x 11,2 cm in Laubsägerahmen 28 x 21 cm auf gedrechseltem Fuss Durchmesser 14 cm, Gesamthöhe 45 cm, o.J. [ca. 1850]. – Pariser Sichelmarke, Platten-Nr. 1222.

Bei der Lithophanie (griechisch = durchscheinender Stein) handelt es sich um ein Relief aus Biskuitporzellan, das im Durchlicht betrachtet wie eine feine Graphik wirkt. Dünne Schichten des Porzellanmaterials mit einer hohe Lichtdurchlässigkeit erzeugen helle Bildflächen, dicke Materialstellen mit einer geringen Lichtdurchlässigkeit verursachen dunkle Bildpartien. Die Abstufung von Licht und Schatten und deren feinste Nuancierungen ergeben den Eindruck eines Schabkunstblattes. Baron Charles de Bourgoing gilt als Erfinder der Lithophanie. Seine erste Produktion ist in einem Preis-Courant von 1827/28 der Manufacture de Lithophanie in Paris belegt. - Die vorliegende Lithophanie zeigt zwei Mädchen und ein Knabe beim Holz sammeln. Der Knabe sitzt weinend auf einem Baumstrunk, während das ältere Mädchen versucht einen Dorn aus seinem Fuss zu entfernen. Das jüngere Mädchen trocknet ihm inzwischen die Tränen ab.

Ref.: Photo-Antiquaria 1+2/1994, S. 39-48. Verwiebe, Lichtspiele, 1997, S. 93-95.

Photobibliothek.ch 204


1850: Daguerreotypien

[MANN MIT SCHNUPFTABAKDOSE]. Daguerreotypie, Sechstelplatte, ganzer Kasten, o.O. [Grossbritannien], o.J. [um 1850].

Ausserordentlich gut erhaltene Daguerreotypie in einwandfreiem Kasten mit Blind- und Goldprägung.

Photobibliothek.ch 3858

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[Junge Frau mit Zapfenlocken]. Daguerreotypie, Neuntelplatte, ganzer Lederkasten, o.J. [ca. 1850]. / PHOTOGRAPHIC PORTRAIT GALLERY, Exchange Arcade, Manchester. – Prägedruck mit Firmenbezeichnung auf Deckel.

Photobibliothek.ch 1740

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[JUNGE FRAU MIT BUCH]. Daguerreotypie, Sechstelplatte, ganzer Kasten, o.J. [ca. 1850].

Photobibliothek.ch 1742

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[EHEPAAR]. Daguerreotypie, Sechstelplatte, ganzer Kasten, o.J. [ca. 1850].

Photobibliothek.ch 1743

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[ALTE FRAU MIT HAUBE]. Daguerreotypie, Neuntelplatte, ganzer Lederkasten, o.J. [ca.1850].

Photobibliothek.ch 1741

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[JUNGE FRAU IM SCHOTTENMUSTER-KLEID]. Daguerreotypie, Sechstelplatte, halber Kasten, o.O. [Grossbritannien], o.J. [um 1850].

Photobibliothek.ch 3860

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[JUNGER MANN MIT BART]. Daguerreotypie, Sechstelplatte, halber Kasten, o.O. [Grossbritannien], o.J. [um 1850]. – Punze «DOUBLE JP 40».

Photobibliothek.ch 3863

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[JUNGER MANN MIT BOXERBART]. Daguerreotypie, Sechstelplatte, halber Kasten, o.O. [Grossbritannien], o.J. [um 1850]. – Punze «DOUBLE JP 40».

Photobibliothek.ch 3861

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[ALTER MANN MIT SPAZIERSTOCK]. Daguerreotypie 8 x 7 cm, Punze «Scovills», halber Kasten, o.J. [ca. 1850].

Die Punze von «Scovills» Mfg. Co., New York City, deutet auf amerikanischen Ursprung hin.

Ref.: Lothrop/Auer, Geheimkameras, 1978, S 24.

Photobibliothek.ch 9609


1852: Frühes Porträt von George Sand

George Sand. Albumin-Silber-Print, Carte-de-visit, Abzug um 1861. / Nadar [nach einer Aufnahme von Pierre Ambroise RICHEBOURG aus dem Jahre 1852]. – Im Print (Prägestempel): "N". Vorderseite auf Karton (rot gedruckt): Rahmen und "N". Rückseite (rot gedruckt): "Nadar" "35. Boulevart des Capucines" (Bleistift): "George Sand".

Frühes Porträt von George Sand (1804-1876), gemäss [1] nach einer Aufnahme von Pierre Ambroise Richebourg (1810-1880) aus dem Jahre 1852.

Ref.: [1] Claude Malécot, George Sand - Félix Nadar, 2004, S. 15, 42/43. [2] Prinet/Dilasser, Nadar, 1966, S. 123 (Abb.) u. S. 126.

Photobibliothek.ch 3796


1853: «Le coucher de la Parisienne»

Aus der Serie «Le coucher de la Parisienne». Albumin-Silber-Print, 7,6 x 5,4 cm auf gleich grossem Halbkarton, o.J. [ca. 1853]. / Félix Jacques-Antoine MOULIN [zugeschrieben].

Zuschreibung (identischer Stuhl, gleicher Stil): Nazarieff, Der Akt in der Photographie, Berlin, 1990, Abb. 93.

Photobibliothek.ch 252


1854-1859: Naturselbstdrucke aus Alois Auers «Faust»

Der Erfinder des Naturselbstdruckes, Alois Auer (1813-1869), war Direktor der k.k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. Dort erschien von 1854 bis 1859 die Zeitschrift «Faust», die im Untertitel «Poligrafisch-illustrierte Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft, Industrie und geselliges Leben» hiess. Als dessen Herausgeber amtete ebenfalls Alois Auer.

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Moose im Naturselbstdrucke. 1. Hypnum splendens. 2. Hypnum tamariscinum. 3. Hypnum delicatulum. Naturselbstdruck, Plattengrösse 27,5 x 16,0 cm, Blattgrösse 21,0 x 30,0 cm. / Eingesendet von Franz Aspöck in Linz. Druck von M. [Alois] AUER in Wien. – Beilage zu M. Auer's poligrafisch illustrierter Zeitschrift «Faust» [1854, Nummer 3, Tafel 3].

Ref.: Zucker Art Books New York, 2015.

Photobibliothek.ch 13907

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Naturselbstdruck. Atropa Belladonna. (Tollkirsche.) Naturselbstdruck, Plattengrösse 29,4 x 15,5 cm, Blattgrösse 35,6 x 26,5 cm. / Druck von M. [Alois] AUER. – Beilage zu M. Auers poligrafisch-illustrierter Zeitschrift «Faust» [1854, Nummer 13, Tafel 3].

Ref.: Heidtmann 2572. Eder, Geschichte d. Photogr., S. 797-805. Zucker Art Books New York, 2015.

Photobibliothek.ch 2803

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Originalselbstdruck [Naturselbstdruck eines Spitzendeckchens]. Naturselbstdruck, Blattgrösse 35,7 x 26,5 cm. / Druck von M. [Alois] AUER in Wien. – Beilage zu M. Auers poligrafisch-illustrierter Zeitschrift «Faust» [1854, Nummer 17, Tafel 1].

Ref.: Heidtmann 2572. Eder, Geschichte d. Photogr., S. 797-805. Zucker Art Books New York, 2015.

Photobibliothek.ch 1869

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Naturselbstdruck [Vorderseite]. Die Entdeckung des Naturselbstdruckes von A[lois] AUER [Rückseite]. Naturselbstdruck, Blattgrösse 27,0 x 37,0 cm. – Beilage zu M. Auers poligr[afisch]-illustr[ierter] Zeitschrift «Faust» [1857, Nummer 24, Tafel 3].

Musterdrucke von Achat, Holz, Spitzen, Schlangenhaut, keltischem Stoff, verschiedenen Pflanzen, Algen, Moosen und von einem versteinertem Fisch.

Ref.: Heidtmann 2572. Eder, Geschichte d. Photogr., S. 797-805. Rolf H. Krauss, Fotografie und Auers Naturselbstdruck, in: Fotogeschichte, Heft 121, 2011, S. 13-24 (Abb.). Zucker Art Books New York, 2015.

Photobibliothek.ch 1845


1855: Blumenstilleben von Adolphe Braun

[Blumenstilleben mit Kamelien]. Albumin-Silber-Print 25,6 x 21,7 cm mit gerundeten Ecken auf Karton 38,7 x 29,7cm, o.J. [ca. 1855]. / Adolphe BRAUN.

Der Elsässer-Photograph Adolphe Braun (1811-1877) ist berühmt für seine Blumenstilleben. Diese fehlen in keiner Geschichte der Photographie des 19. Jahrhunderts. Der vorliegende Abzug ist auf Albuminpapier, ab etwa 1860 wurden die Abzüge als Pigmentdrucke hergestellt.

Ref.: TMMP, Vision Record and Recording, 1997, S. 10 (Variante). Frizot, Neue Geschichte der Fotografie, S. 97 (Variante). George Eastman House, Geschichte der Photographie, S. 350 (Variante mit Kamelien). – Provenienz: Photo Verdeau Paris.

Photobibliothek.ch 12448

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[Blumenstrauss]. Handkolorierter Albumin-Silber-Print, Stereokarte, o.J. [ca. 1865]. / A[dolphe] BRAUN. – Vorderseite in Golddruck und mit Tinte «No. 35».

Eine Aufnahme aus der berühmten Blumenstrauss-Serie von Adolphe Braun.

Ref.: Etablissement BRAUN & Cie., 1948, Abb. auf S. 14/15.

Photobibliothek.ch 10950


1855: Daguerreotypie-Paar

Jacob GROSZ, Maler, 42 Jahre alt, 1855 - Anna Grosz, geb. Schreiber, 40 Jahre alt, 1855. Daguerreotypie-Paar, Sechstelplatten, reich verzierte Holzrahmen schwarz und gold lackiert, 21 x 19 cm. – Rückseite mit Tinte beschriftet.

Zustand: Rand oxidiert, tadellose Rahmen

Photobibliothek.ch 2756


1855: Pannotypie aus Wien

[Junger Mann mit Boxerbart.] Pannotypie 9,8 x 7,5 cm, o.J. [ca. 1855]. / MILITÄRGEOGRAPHISCHES INSTITUT, Wien. – Zettel, Vorderseite grau, Rückseite schwarz, exakt in der Grösse des Abzugs (mit Bleistift): "[?] [Ges]ellschaft Wien 1, Oper [?]" "Militärgeographisches I[nstitut]".

Photobibliothek.ch 9603


1855: Salzpapierabzug aus Stuttgart

[Porträt eines etwa fünfzigjährigen Ehepaares.] Salzpapier-Print 20,0 x 16,0 cm (oval), retuschiert und weiss gehöht, hinter ovalen Passepartout 29,0 x 23,2 cm mit starker Blindprägung montiert, o.J. [ca. 1855]. / HALDER & CRONBERGER in Stuttgart. – Passepartout (Blindprägung): "Halder & Cronberger in Stuttgart".

Die vom Lithographen Joseph Halder und vom Kaufmann Cronberger gegründete «Lithographische Kunstanstalt Halder & Cronberger» firmierte von 1852 bis 1871 in Stuttgart (ab 1872 unter dem Namen «Lithographische Kunstanstalt Gebert & Veigel»). Die Firma produzierte Bilderbogen und Bilderbücher und offenbar auch Passepartouts, ob sie auch photographisch tätig war, ist ungewiss.

Photobibliothek.ch 15855


1855: Sehr frühe Arbeiten Nadar's aus seinem ersten Atelier

Das Atelier an der 113, rue Saint-Lazare, eröffnete Nadar 1853. Nadar beschreibt das Atelier in seinen Memoiren: «Es war in den ersten Anfängen meiner Photographenlaufbahn. Der Tag ging seinem Ende zu. In meinem damaligen Atelier, in einem Garten der Rue Saint-Lazare, der längst der städtischen Bauordnung zum Opfer gefallen ist, begann ich bereits die damals noch sehr primitiven Apparate für die morgige Arbeit zurechtzustellen. Das Handwerkszeug des Anfängers war ebenso bescheiden wie seine Geldmittel. Es läutete...»

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[Porträts eines Mannes und einer Frau (Ehepaar?)]. 2 Salzpapier-Prints in 2 ovalen Originalrahmen der Zeit, 40 x 32 cm (Passepartout: 23,5 x 18,5 cm), o.J. [ca. 1855]. / NADAR. – Porträt des Mannes mit Tinte signiert: «Nadar, 113 St Lazare».

Die beiden Porträts sind, wie in der Malerei bei Doppelporträts üblich, nur einmal signiert.

Ref.: Camera 12/1981, S. 31 (ähnliche Aufnahme). Nadar, Als ich Photograph war, Frauenfeld, 1978, S. 112.

Photobibliothek.ch 907

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Porträt eines etwa 7-jährigen Mädchens. Ovaler Salzpapierabzug nach einem Kollodiumnegativ, 20,2 x 16,4 cm auf Karton 33,5 x 26,6 cm, o.J. [1854-1860]. / NADAR. – Von Nadar eigenhändig signiert (schwarze Tinte): "Nadar" "119 r. Lazar".

Photobibliothek.ch 14087


1855: Hübsches Biedermeier-Notizbuch

NOTIZBUCH. Perlenbestickter Biedermeier-Einband mit Blumenmotiven, 14 x 9,5 cm, o.J. [ca. 1855]. Innen: Carte-de-visite in Goldeinfassung, Stickerei eines Schmetterlings, Notizbuch mit Goldschnitt, 2 Klapptäschchen, Schiebefach, Bleistifthalterung als Schliesse.

Die Photographie zeigt das Ganzbild einer jungen Dame, wahrscheinlich die Beschenkte darstellend. Das Notizbuch ist ungebraucht.

Provenienz: JM&H 08.1557 – Zustand: Neuer Bleistift

Photobibliothek.ch 4372


1855: Frühe Aufnahmen von Venedig

[FLORENZ, Campanile del Giotto, Duomo Santa Maria del Fiore]. Salzpapier-Print 34,4 x 25,9 cm auf Karton 35,6 x 26,5 cm, o.J. [ca. 1855].

Neben dem schönen marmorverkleideten Turm, der ziemlich heruntergekommene Dom «Santa Maria del Fiore», der erst 1875-1887 durch De Fabris im neugothischen Stil mit Marmor verkleidet wurde.

Photobibliothek.ch 11293

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Angolo del Palazzo Ducal [VENEDIG, Dogenpalast, Säulenhalle des Erdgeschosses, Kapitälskulptur «Das Urteil des Salomons»]. Salzpapier-Print 27,3 x 22,1 cm auf Karton 35,5 x 26,4 cm, o.J. [ca. 1855]. – Titel mit Bleistift auf Rückseite.

Photobibliothek.ch 11294

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[Venedig, vier Fenster]. Albumin-Silber-Print 31,6 x 25,6 cm auf Karton 37,1 x 29,1 cm, o.J. [ca. 1860]. / Carlo PONTI. – Links unten Blindprägestempel «Ponti, Riva dei Schiavoni, Venezia».

Photobibliothek.ch 10357

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Denkmal des Herzogs Urbino [VENEDIG, Dogenpalast, Hof mit der «Scala dei Giganti»]. Albumin-Silber-Print 34,1 x 26,3 cm auf Karton 37,0 x 29,0 cm, o.J. [ca. 1860]. – Titel mit Bleistift auf Karton-Vorderseite.

Photobibliothek.ch 10358


1856: Tour Saint-Jacques

[La Tour Saint-Jacques à Paris]. Albumin-Silber-Print 44,5 x 33,0 cm auf Karton 61 x 47,5 cm, o.J. [um 1856]. / E[douard] BALDUS. – Vorderseite im Negativ: "No. 12" auf Karton (Stempel): "E. Baldus".

Ref.: Malcolm Daniel, The Photographs of Edouard Baldus, S. 109 (Abb.). Collection M.+M. Auer, S. 109 (Abb.).

Photobibliothek.ch 12988

Die Aufnahme zeigt den Turm, wie er 1856 nach Abschluss
der Restauration aussah.

2001 war es dann wieder soweit: der Turm musste eingerüstet werden, um das Publikum vor herabfallenden Mauerteilen zu schützen. Ab 2006 wurde der Turm erneut restauriert. Seit 2009 erstrahlt er – inklusive Gartengestaltung – wieder im alten Glanze der Aufnahme von 1856.


1856: Naturselbstdruck aus Ettingshausens Monumentalwerk

Barbarea vulgaris Linn[aeus]. Naturselbstdruck, Plattengrösse ca. 44 x 31 cm, Blattgrösse 58,0 x 40,2 cm. / C[onstantin] v[on] ETTINGSHAUSEN et A[lois] Pokorny. – Tafel 415, Figur 1-2, aus: Physiotypia plantarum austriacarum, Wien, k.k. Hof- und Staatsdruckerei, 1856.

Die von Constantin von Ettingshausen (1826-1897) und Alois Pokorny (1826-1886) im Jahr 1856 herausgegebene erste Serie der «Physiotypia plantarum Austriacarum» ist eine Kollektion von Naturselbstdrucken der «Gefässpflanzen des österreichischen Kaiserstaates» auf 30 Quart- und 500 Foliotafeln. Vorliegend die Foliotafel 415 «Barbarea vulgaris Linnaeus». Constantin von Ettingshausen war auch ein österreichischer Photopionier.

Ref.: Heidtmann 2576. Blossfeldt, Das fotografische Werk, 1981, S. 23 (Abb.). Fotogeschichte 77, S. 15-24.

Photobibliothek.ch 8907


1857: Architekturphotographie der Gebrüder Bisson

[Bronzetür]. Albumin-Silber-Print ab Papiernegativ, 37,7 x 30,5 cm auf Halbkarton 39,1 x 31,3 cm, o.J. [Aufnahme ca. 1857, Abzug ca. 1864]. / BISSON FRERES. – Roter Stempel «A[ncien]ne M[ais]on Bisson Frères» auf Halbkarton rechts unten, Prägestempel «EP» (das «E» seitenverkehrt) im Print links unten.

Louis August Bisson (1814-1876) und Auguste Rosalie Bisson (1826-1900) waren Pioniere der Gebirgs- und Architekturphotographie. Sie mussten 1863 den Konkurs ihrer Firma anmelden. 1864 erwarb Emile Placet den gesamten Bestand der Firma und setzte den älteren Bisson als Direktor ein. Ab diesem Zeitpunkt erhalten die Abzüge - neben dem Stempel der Gebrüder Bisson - noch zusätzlich den Prägestempel «EP».

Ref.: Die Brüder Bisson, 1999, S. 198 (Datierung der Markierungen). Stephen White Gallery, Catalogue 1980/81, Seite 14 (gleiches Motiv, jedoch kleinerer Ausschnitt, Titel «Porte Principale», datiert ca. 1857).

Photobibliothek.ch 254


1857: Frith' Reise durch Ägypten

Koum Ombo, Upper Egypt, 1857. Albumin-Silber-Print 14,1 x 22,6 cm auf Karton 32 x 44,5 cm, 1 Bl. Begleittext. / Francis FRITH. – Vorderseite auf Karton (gestochen): "Koum Ombo" "Upper Egypt" "Frith Photo 1857".

Ref.: Fabian/Adam, Frühe Reisen mit der Kamera, S. 38/39 (Abb.). Misselbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, S. 94 (Abb. Variante).

Photobibliothek.ch 12984

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Obelisk and Granite Lotus Column, Karnac, 1857. Albumin-Silber-Print 23,0 x 15,6 cm auf Karton 44,5 x 32 cm, 1 Bl. Begleittext. / Francis FRITH. – Vorderseite im Negativ: "Frith E No. 52 1857" auf Karton (gestochen): "Obelisk and Granite Lotus Column" "Karnac" "Frith Photo 1857".

Photobibliothek.ch 12986

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View from Philae, Looking North, 1857. Albumin-Silber-Print 15,4 x 22,6 cm auf Karton 32 x 44,5 cm, 1 Bl. Begleittext. / Francis FRITH. – Vorderseite auf Karton (gestochen): "View from Philae" "Looking North" "Frith Photo 1857".

Photobibliothek.ch 12987

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Baalbec, from the South, 1857. Albumin-Silber-Print 15,5 x 23,2 cm auf Karton 32 x 44,5 cm, 1 Bl. Begleittext. / Francis FRITH. – Vorderseite auf Karton (gestochen): "Baalbec, from the South" "Frith Photo 1857".

Photobibliothek.ch 12985


1858: Pantheon mit «Eselsohren»

Roma, Pantheon [ROM]. Pigmentdruck 24,6 x 35,4 cm auf Karton 30,5 x 40,5 cm, o.J. [ca. 1858]. – Titel auf Karton-Vorderseite (schwarze Tinte).

Das Pantheon mit den «Eselsohren», den 1634 von Bernini erbauten Glockentürmchen, die 1883 wieder abgebrochen wurden. Unten zwei mit Wasserleitungen an den Brunnenröhren angeschlossene Getränke-Verkaufsbuden, sogenannte «Bibitari».

Ref.: Du, Nr. 7/8 1992, Abb. auf S. 45, datiert «um 1858».

Photobibliothek.ch 14094


1859: Disderi's legendäre Photographien von Napoleon III.

Napoléon III. (1808-1873), [1859]. Albumin-Silber-Print, Carte-de-visite. / André Adolphe-Eugène DISDERI. – Vorder- und Rückseite bedruckt, Bleistifttitel.

André Adolphe-Eugène Disderi (1819-1889) erfand die Carte-de-Visit 1855. Das billige Verfahren verdrängte die teuren Unikatverfahren Daguerreotypie, Ambrotypie und Pannotypie nach und nach. Nadar schrieb über die vorliegende Photographie im Jahre 1900 in «Quand jétais photographe»: «Napoleon III. [...] machte vor Disderis Atelier halt um sich photographieren zu lassen, und hinter ihm stand die ganze Armee, in Reih und Glied, Gewehr bei Fuss, und wartete, bis die Aufnahme gemacht war. Damit steigerte sich die Begeisterung für Disderi zum Delirium. [...] Es wäre schwierig, die Millionen zu schätzen, die in diesen fetten Jahren durch seine Kasse wanderten, und Disderi war sicher der letzte, der sie hätte nennen können.»

Ref.: Maas S. 6 (Abb.). Pollack S. 138 (Variante). Nadar S. 152-155.

Photobibliothek.ch 3767

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Emperor/Empress of France [Kaiser Napoléon III. (1808-1873) und Kaiserin Eugénie (1826-1920), 1859]. Albumin-Silber-Print, Carte-de-visit. / [André Adolphe-Eugène] DISDÉRI. – Vorder- und Rückseite bedruckt, Titel mit Bleistift auf Rückseite.

Photobibliothek.ch 14126

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[Impératrice Eugénie (1826-1920), Gattin von Napoléon III, 1859.] Albumin-Silber-Print, Carte-de-visite. / André Adolphe-Eugène DISDÉRI. – Vorder- und Rückseite bedruckt.

Photobibliothek.ch 3768

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Prince impériale [Eugène Louis Jean Joseph, Sohn von Napoléon III., 1859]. Albumin-Silber-Print, Carte-de-visite. / André Adolphe-Eugène DISDÉRI. – Vorder- und Rückseite bedruckt, Bleistifttitel.

Der Prinz wurde 1856 geboren. Auf dem Bild ist er also 3 Jahre alt. Beim Eintritt seiner Grossjährigkeit (18 Jahre) wurde er 1874 als Napoléon IV. zum Haupt der bonapartistischen Partei erklärt. Er fiel 1879 im Zulukrieg.

Photobibliothek.ch 3769


1860: Ambrotypien

Seltene Aussenaufnahme vor einem Dorfladen

[FAMILIE MIT PFERDEKARREN VOR DORFLADEN]. Ambrotypie 7 x 8 cm, halber Kasten, o.O. [Grossbritannien], o.J. [um 1860].

Seltene Aussenaufnahme vor einem Dorfladen. Im Schaufenster sind Photos und Kunstdrucke sowie zwei Plakate mit der Aufschrift «The Standard Prize Tea» zu erkennen. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Dorfladen, dessen Besitzer auch Photoaufträge im Tageslicht vor seinem Laden ausführte.

Photobibliothek.ch 3866

Ausgerahmte Platte

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Porträt-Aufnahmen

[FRAU MIT ZAPFENLOCKEN]. Ambrotypie 6,3 x 5,0 cm, Schmuck mit Gold koloriert, ganzer Kasten, o.O., o.J. [um 1860].

Photobibliothek.ch 3867

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[MANN MIT BACKENBART]. Ambrotypie 8,3 x 7,0 cm, Uhrenkette und Ehering mit Gold koloriert, ganzer Kasten, o.O. [Grossbritannien oder USA], o.J. [um 1860].

Auf einem Tischchen liegen zwei Bücher, das grössere trägt den Titel «HISTORY OF THE REFORMATION».

Photobibliothek.ch 3868


1860: Cartes-de-visite-Bogen von Disdéri

[Adolphe Thiers.] Albumin-Silber-Print nach einem Negativ einer Carte-de-visite-Kamera mit 8 Objektiven 18,5 x 17,6 cm (vier Aufnahmen herausgeschnitten, d.h. vier identische Aufnahmen erhalten, davon eine beschädigt), o.J. [ca. 1860]. / André Adolphe-Eugène DISDÉRI. – Negativ-Nummer auf Vorder- und Rückseite in der Handschrift von Disdéri: "40629".

Adolphe Thiers (1797-1877) wurde 1871-1873 der erste Präsident der Französischen Republik.

Ref.: Gisèle Freund, La photographie en France au dix-neuvième siècle, 1936, Umschlagphoto (Variante). Wiegand, Die Wahrheit der Photographie, S. 119 (Variante). – Provenienz: Serge Plantureux, Paris, 20.12.2003.

Photobibliothek.ch 14107

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[Unbekanntes Ehepaar.] Albumin-Silber-Print nach einem Negativ einer Carte-de-visite-Kamera mit 8 Objektiven 20,0 x 23,2 cm (vier Varianten), o.J. [ca. 1860]. / André Adolphe-Eugène DISDÉRI. – Negativ-Nummer auf Vorder- und Rückseite in der Handschrift von Disdéri: "34680". Spätere Bleistiftnotiz: "Écriture de Disdéri" "Prov: Album de [Rest nicht entzifferbar]".

Provenienz: Serge Plantureux, Paris, 20.12.2003.

Photobibliothek.ch 14108

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[Zwei Mädchen mit Spielzeugen]. Albumin-Silber-Print nach einem Negativ einer Carte-de-visite-Kamera mit 8 Objektiven 20,0 x 23,3 cm (wahrscheinlich vier Varianten, eine Aufnahmen unkenntlich gemacht, weil unterbelichtet), o.J. [ca. 1860]. / André Adolphe-Eugène DISDÉRI. – Negativ-Nummer auf Vorder- und Rückseite in der Handschrift von Disdéri: "40685".

Provenienz: Serge Plantureux, Paris, 20.12.2003.

Photobibliothek.ch 14109


1860: Hundemenschen

L'HOMME-CHIEN [Adrian Jefficheff mit Sohn, um 1860]. Albumin-Silber-Print 9,9 x 6,0 cm. – Im Negatv: "L'homme-chien".

Von Adrian Jefficheff ist wenig bekannt. Er stammte aus dem Kaukasus und trat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrunderts in Zirkus und Varieté auf. Sein Sohn, der den gleichen Behaarungs-Deffekt aufwies, trat später mit ihm auf. Diese Art von Freaks sind auch als Haarmenschen, Wolfsmenschen, Löwenmenschen oder Pudelmenschen bekannt.

Ref.: Riesen, Zwerge, Schaubjekte, 1979, Abb. 65/66 (anderer Löwenmensch). – Provenienz: Photo Verdeau Paris.

Photobibliothek.ch 12439


1860: Siamesische Zwillinge

[SIAMESISCHE ZWILLINGE, Millie-Christine MacKoy, um 1860]. Albumin-Silber-Print 10,0 x 6,2 cm.

Millie und Christine (oder einfach Millie-Christine) MacKoy wurden am 11. Juli 1851 in North Carolina noch als Sklaven geboren. Sie waren am Rückenmark zusammengewachsen und benutzten deshalb das selbe Nervensystem. Sie wurden von ihrer Mutter getrennt und für 30'000 Dollar an einen Show-Agenten verkauft. In der Folge traten sie unter anderem für lange Zeit im Zirkus Barnum auf und wurden so die wohl berühmtesten Siamesischen Zwillinge des 19. Jahrhunderts. 1900 beendeten sie ihre Show-Karriere und lebten, reich geworden, mit ihren Eltern und 14 Geschwistern in England. Am 12. Oktober 1912 starb Millie an Tuberkulose; Christine überlebte sie um 17 Stunden.

Ref.: Darrah, Cartes de Visite, S. 52 (Abb. etwas jünger). – Provenienz: Photo Verdeau Paris.

Photobibliothek.ch 12440


1860: Die kleinste Photographie in der Sammlung

Finding the body of Harold. Considered one of the finest productions of the English school. 399 Vernon Gallery. MIKROPHOTOGRAPHIE 1,5 x 1 mm, auf Mikroskop-Objektträger 15 x 17 mm, in Etui, o.J. [ca. 1860]. / W. A. Hilton, Painter.

John Benjamin Dancer fertigte 1853 als erster Mikrophotographien von Berühmtheiten, Gemälden, Bibeltexten usw. auf Mikroskop-Objektträgern. Auf den Markt kamen Mikrophotographien ab 1857. Neben Dancer waren George Shadbolt und Herbert Watkins weitere führende Hersteller. Mikrophotographien mit Lupe («Stanhopes») wurden auch in Schmuckstücke eingebaut. Aufsehen erregte 1870/71 die Brieftaubenpost mittels Mikrophotographien von Tours und Bordeaux nach dem belagerten Paris.

Ref.: Gernsheim, S. 386. Coe, S. 102 (Abb.). Skopec, S. 163 (Abb.).

Photobibliothek.ch 2685


1860: Frühe Aufnahme von Pierre Petit

[Porträt eines älteren Mannes]. Salzpapier-Print im Originalrahmen der Zeit, 36 x 29 cm (Bild: 25 x 19 cm), o.J. [ca. 1860]. / Pierre PETIT. – Im Bild mit Tintenstift signiert.

Sehr frühe Arbeit von Pierre Petit (1832-1909). Dieser verliess Disdéri 1858 und wurde 1859 Teilhaber bei Trinquart, dessen Geschäft er ab 1861 allein führte. Neben Nadar wurde er zur ersten Adresse für Porträtphotographie in Paris.

Ref.: Auer, Encyclopédie Internationale des Photographes, 1985.

Photobibliothek.ch 908


1860: Achile Quinet

Achille Quinet (1831-1900) ist bekannt für seine Ansichten von Paris und des Waldes von Fontainebleau. Er konstruierte den ersten vertikalen Vergrößerungsapparat und das Quinetoskop, eine zweiäugige Stereokamera, die 1853 auf den Markt kam.

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Église de la [Sainte-]Trinité [in Paris]. Albumin-Silber-Print 24,7 x 19,0 cm auf Karton 38,8 x 30,1 cm, o.J. [um 1860]. / Achille QUINET. – Signaturstempel auf Karton-Vorderseite, Titel mit Bleistift auf Rückseite.

Photobibliothek.ch 14089

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[Forêt de Fontainebleau.] Albumin-Silber-Print 18,4 x 24,1 cm, o.J. [um 1860]. / Achille QUINET. – Prägestempel im Abzug: "Achille Quinet" "Phot.".

Photobibliothek.ch 14090


1860: Im Auftrag des Comité des Monuments Historiques

Roquefavour [Aquädukt, Departement Bouches-du-Rhône, Frankreich]. Albumin-Silber-Print 19,0 x 24,3 cm auf Karton 33,0 x 44,0 cm, o.J. [ca. 1860]. / E[douard] BALDUS. – Titel-Stempel links unter dem Print und Faksimile-Signatur-Stempel rechts unter dem Print.

Der herausragende Architektur- und Landschaftsphotograph Eduard Denis Baldus (1813-1889) photographierte im Auftrag des Comité des Monuments Historiques bedeutsame Baudenkmäler in Frankreich. Das abgebildete, 14 km westlich von Aix-en-Provence gelegene Aquädukt ist 375 m lang und 82 m hoch. Es wurde 1842-1847 zur Wasserversorgung von Marseille erbaut.

Ref.: Daniel, The Photographs of Edouard Baldus, 1994, S. 203 (Variante «late 1850's») und S. 232 («stock list of about 1863» No. 127). Lunn Gallery, Catalogue 5, 1976, S. 16-19 (vergleichbare Prints).

Photobibliothek.ch 11300


1860: David Brewster, der Erfinder der Stereoskops

Sir David BREWSTER - Principal of the University of Edinburgh. Stahlstich, Bildgrösse 21,7 x 17,0 cm, Blattgrösse 32,5 x 25,0 cm, o.J. [um 1860]. / Engraved by D. J. Pound from a Photograph by John Watkins, Parliament St.

David Brewster (1781-1868), neben sich auf einem Tisch ein Brewster-Stereoskop und ein Haufen Stereophotos. - Datierung: Brewster wurde 1859 Rektor der University of Edinburgh.

Ref.: The Stereoscope, Reprint 1971 (Abb. auf Schutzumschlag).

Photobibliothek.ch 12201

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«Mit freundlicher Empfehlung von Sir David Brewster»

The Ghost in the Stereoscope. (Kindly suggested by Sir David BREWSTER, K. H.) Entered in Stationer's Hall. Kolorierte Stereokarte, o.J. [ca. 1865]. / The London Stereoscopic Company.

Seltene Stereokarte mit interessanter «Widmung» an den Erfinder des Steroskops. - Ein Mann und eine Frau wenden sich erschreckt vom halbdurchsichtigen Geist ab. Ein Mädchen ist über einen Tisch gestürzt; Mädchen, Tisch, Stuhl und Geschirr liegen verstreut in der Küche herum.

Photobibliothek.ch 11223


1860: Frühes Diapositiv

[Le Nil par Bourdiet, Louvre, Paris]. Diapositiv zu LATERNA MAGICA, nasses Kollodium-Verfahren, 10 x 18 cm, o.J. [ca. 1860].

Frühes Beispiel eines Diapositivs, hergestellt im nassen Kollodiumverfahren.

Photobibliothek.ch 2738


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