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Johann Baptist Porta (1540-1602)  

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Porträts von Personen der Photogeschichte

Die Bibliothek besitzt zahlreiche Stiche, Drucke und Photographien mit Porträts von Personen der Photogeschichte. Zusammen mit einer kurzen Biographie der porträtierten Person werden diese hier vorgestellt.


Optische Erfindungen auf dem Weg zur Photographie

Erste Beschreibung der Camera obscura als Zeichenmaschine durch Porta

Johann Baptist Porta (1540-1602) war ein neapolitanischer Universalgelehrter. In seinem Werk «Magiae Naturalis» beschrieb er 1589 erstmals ausführlich die Anwendungsmöglichkeiten der Camera obscura als Zeichenmaschine.

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Kupferstich in: Magiae Naturalis. Libri viginti. Ab ipso quidem authore adaucti, nunc vero ab infinitis, quibus editio illa scatebat mendis, optime repurgati: in quibus scientarum Naturalium divitae & deliciae demonstrantur. / Joh[ann] Baptist PORTA. – Lugd. Batavorum [Leyden]: Petrus Leffen 1651. – 16°. [8] S. mit Frontispiz und Titelholzschnitt, 670 S. Text mit [21] Textholzschnitten, [22] S. Index. Hldr.-Einband des 19. Jahrh.

Die entscheidende Stelle über die Camera obscura als Zeichenmaschine lautet (zitiert nach der ersten deutschen Ausgabe von 1715): «Dass einer, der des Mahlens gantz unerfahren ist, das Bildnus eines Dinges oder eines Menschen wol abmahlen kann. Wenn er nur lernet die Farben recht ähnlich mischen: Welches kein geringes Kunststücke ist. Nemlich es solle die Sonne an dem Fenster scheinen, und um das Loch gewisse Bilder oder Menschen stehen, die man abmahlen will: Diese soll die Sonne bestrahlen nicht aber das Loch. Gegen das Loch über aber soll man ein weisses Papier aufstellen, und den Menschen so lange an dem Liecht hin und wieder näher und weiter richten, biss vermittelst der Sonne sein Bildnus sich vollkommen am obgemeldtem Papier vorstellet. Wer nun mahlen kann, darf nur die Farben auftragen, wie er sie auf dem Papier vor sich findet, und im übrigen die Bildung des Gesichts umzeichnen, wenn hernach das Bild weggethan wird, so bleibt der Schein auf dem Papier nicht anders als ein Bild im Spiegel zu sehen ist.»

Photobibliothek.ch 2260


Berühmter Camera-obscura-Hersteller

Georg Friedrich Brander (1713-1783) war ein Instrumentenbauer in Augsburg. Seine Präzisionsinstrumente, darunter auch Camerae obscurae, wurden nach ganz Europa geliefert. Für die Photographie ist sein Buch «Kurze Beschreibung einer ganz neuen Art einer Camera obscurae» von 1767 von grosser Bedeutung.

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Georg Friedrich BRANDER, der Churfirstl[ichen] Bayrischen Acad[emie] der Wissenschaften Mitglied und Mechanicus in Augsburg. Geboh[ren] in Regensburg d[en] 28. Nov[ember] 1713. Gestorb[en] d[en] 1. April 1783. Schabeblatt 21,0 x 13,6 cm (knapp beschnitten) aufgedoppelt auf Blatt 23 x 15 cm. / Weingandt pinx.. ; J. E. Haid fec. 1784. – Beschriftung in der Platte.

Photobibliothek.ch 13403


Erfindung des Silhouettierstuhles durch Lavater

Johann Caspar Lavater (1754-1801) war ein streitbarer Universalgelehrter, der als Pfarrer am St. Peter in Zürich wirkte. Als Autor von «Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe» stand er mit zahlreichen europäischen Geistesgrössen, wie Goethe,  in Kontakt. Zum einfachen Festhalten von Schattenrissen erfand er einen Silhouettierstuhl, der als Vorläufer der Porträt-Kamera angesehen werden kann.

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[Johann Caspar Lavater.] Physionotrace, Bild-Durchmesser 5,2 cm, Blattgrösse 7 x 7 cm, o.J. [ca. 1791]. Dunkler Holzrahmen d. Zt. 10 x 10 cm. / Gr[avé] p[ar Gilles Louis] CHRÉTIEN inv[enteur] du physionotrace Cloître S[aint] Honoré à Paris.

Das einmalige Physionotrace-Porträt des Erfinders der Silhouettiermaschine wurde vom Erfinder des Physionotrace Gilles Louis Chrétien (1754-1811) aufgenommen. Das vorliegende Physionotrace ist nicht in der Lavater-Literatur nachgewiesen. An der Lavater-Ausstellung 2001 in Zürich war hingegen ein Physionotrace des etwa zwanzigjährigen Sohnes Heinrich Lavater (1768-1819) ausgestellt, welches jedoch nicht als Physionotrace erkannt wurde (Katalog-Nr. 459, als «Radierung laviert» beschrieben).

Photobibliothek.ch 3310


Erfindung der Camera lucida durch Wollaston

William Hyde Wollaston (1766-1828) war ein englischer Arzt, Physiker und Chemiker. Bereits Jahre vor Fraunhofer entdeckte er die Absorbtionslinien im Sonnenspektrum (heute Fraunhofersche Linien genannt). 1804-1816 war er Sekretär der Royal Society. 1807 entwickelte er die Camera lucida, die bis ins 20. Jahrhundert hinein von Zeichnern genutzt wurde.

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William Hyde WOLLASTON [um 1815]. Kreidelithographie farbig gehöht 27,0 x 20,5 (knapp beschnitten). – Rückseite: Beschriftung mit Bleistift.

Photobibliothek.ch 13409


Erste wissenschaftliche Darstellung der Wahrnehmung von Bewegung durch Roget

Peter Mark Roget (1779-1869) war ein englischer Arzt und Lexikograph. Berühmt ist er vor allem für das englische Wörterbuch «Roget's Thesaurus» (erstmals 1852 erschienen). Für die Vorgeschichte des Filmes ist er von Bedeutung, da er am 9. Dezember 1824 der Royal Society seine berühmte Erklärung des Zaunpänomens vortrug. Auch wenn Rogets Beweisführung aus heutiger Sicht fehlerhaft ist, ist seine Abhandlung doch die erste wissenschaftliche Darstellung der Wahrnehmung von Bewegung.

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P[eter] M[ark] ROGET [um 1825]. Kreidelithographie auf aufgewalztem China 18,1 x 13,1 cm, Blattgrösse 37,9 x 27,7 cm. / E. U. Eddis del. ; W. D. lith. ; Atheaeum Portraits No. 43 ; Day & Haghe lith[ographers] to the King.

Photobibliothek.ch 13410


Berühmter Pariser Optiker

Charles-Louis Chevalier (1804-1859) war der Sohn des berühmten Pariser Optikers Jacques-Louis-Vincent Chevalier (1770-1841). Sowohl Niépce wie Daguerre kauften bei Chevalier senior Camerae obscurae und Objektive. Er war es denn auch, der die beiden 1826 zusammenbrachte. Chevalier junior verkrachte sich 1832 mit seinem Vater und betrieb fortan ein eigenes Optikergeschäft. Er konstruierte das Objektiv zur ersten Daguerre-Kamera von Giroux und wurde selbst einer der ersten Daguerreotypisten Frankreichs.

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Charles[-Louis] CHEVALIER [um 1845]. Ingénieur-opticien, Né à Paris le 18. Avril 1804, Mort à Paris le 21. Novembre 1859. Radierung (gem. [1] nach einer Daguerreotypie) auf aufgewalztem China 23,3 x 14,3 cm, Blattgrösse 31,0 x 22,5 cm. / Ed[uard] Rosotte, del. et sculp. ; Drouart imp[rimerie] 11, r[ue] du Fouarre, Paris.

Photobibliothek.ch 13407


Chemische Entdeckungen auf dem Weg zur Photographie

Erste Beschreibung des Hornsilbers durch Fabricius

Georgius Fabricius (1516-1571) war ein deutscher Universalgelehrter, der sich vor allem mit Botanik, Zoologie und Mineralogie beschäftigte. 1565 beschrieb er als erster das in der Natur vorkommende Mineral Silberhornerz oder Hornsilber (Silberchlorid). Dessen Lichtempfindlicheit erkannte er allerdings noch nicht.

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Georgius FABRICIUS, Chemnicensis [um 1565]. Radierung auf aufgewalztem China 14,5 x 8,9 cm, Blattgrösse 31,0 x 19,5 cm. – Titel in der Platte. Vorderseite: Lebenslauf und Werke in deutscher Kurrentschrift.

Eder beschreibt das vorliegende Blatt als besonders selten. Die Vorlage zur Reproduktion in hatte Eder aus der Saxonia-Sammlung des königlichen Kupferstichkabinetts in Dresden.

Photobibliothek.ch 13405


Entdeckung der Lichtempfindlichkeit von Silbersalzen durch Schulze

Johann Heinrich Schulze (1687-1744) war ein deutscher Universalgelehrter, den der Photohistoriker Joseph Maria Eder als den «deutschen Erfinder der Photographie» bezeichnete. 1727 hatte Schulze nämlich festgestellt, dass sich eine Flasche, die in Salpetersäure gelöstes Silber und Kreide enthielt, dunkel verfärbte. Um sicher zu stellen, dass die Verfärbung tatsächlich durch Lichteinwirkung entstand (und nicht etwa durch Wärme), setzte er Schablonen mit einfachen Formen und Buchstaben vor die Flasche, die dann auf dem Inhalt der Flasche abgebildet wurden.

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Drei Heliogravüren in:  Johann Heinrich SCHULZE. Der Lebenslauf des Erfinders des ersten photographischen Verfahrens und des Begründers der Geschichte der Medizin. Mit vier Tafeln, einer Illustration im Texte und diversem Buchschmuck. / J[osef] M[aria] Eder. – Wien: k. k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt 1917. – 4°. [8], 79 S., IV Tafeln (3 Heliogravüren auf aufgewalztem China, 1 mont. Lichtdruck). Ln.

Photobibliothek.ch 12455

 

 


Unbewusste Erfindung eines ersten Fixiermittels durch Scheele

Carl Wilhelm Scheele (1742-1786) war ein deutsch-schwedischer Chemiker. In seinem Werk «Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer» (erstmals 1877 veröffentlicht) wiederholte er die Versuche von Johann Heinrich Schulze, die zeigten, dass sich Silbersalze im Licht dunkel verfärben. Er nahm an, dass die dunkle Färbung von Chlorsilber metallisches Silber ist. Um dies zu beweisen, löste er das nicht verfärbte Chlorsilber mit Ammoniak heraus. Weil er damit herausfand, dass Chlorsilber in Ammoniak löslich ist, metallisches Silber hingegen nicht, hatte er unbewusst ein erstes Fixiermittel erfunden. Hätten Wedgwood und Davy diese Tatsache gekannt, wäre die Photographie möglicherweise bereits 1802 erfunden worden.

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Heligravüre in: Quellenschriften zu den frühesten Anfängen der Photographie bis zum XVIII. Jahrhundert. Mit fünf heliographischen Porträten, zwei Lichtdrucktitelblättern und diversem Buchschmuck. / Herausgegeben und mit Erläuterungen versehen von Josef Maria EDER. – Halle a. d. Saale: Knapp 1913. – 4°. [4], 187 S. mit 2 Lichtdrucken, 5 Bl. Heliogravüren. Krt.

Photobibliothek.ch 2818


Die Erfindung der Photographie

Erste Versuche zur Photographie von Wedgewood und Davy

Thomas Wedgwood (1771-1805) war der Sohn von Josiah Wedgwood, dem Besitzer der berühmten Porzellanmanufaktur. 1899 bis 1802 versuchte er als erster Schattenrisse von Pflanzen und dergleichen auf mit Chlorsilber bestrichenem Papier und Leder herzustellen. Trotz Mithilfe des Chemikers Humphry Davy (1778-1829) gelang es jedoch nicht, die Bilder zu fixieren. Ebenso versuchte er Bilder in der Camera obscura festzuhalten, was jedoch nicht gelang. Unverständlich ist bis heute, warum ihnen die Fixierung der Bilder nicht gelang, obwohl Davy doch von Carl Wilhelm Scheeles Versuchen gewusst haben musste.

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Holzstich in: Les merveilles de la science. Description populaire des inventions modernes. 4 Bände. / Louis FIGUIER. – Paris: Jouvet o.J. [1888]. – 4°. 743, 703, 752, 744 S. mit 400, 357, 612, 446 Holzstichen. Hldr. 

Photobibliothek.ch 8958

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Sir Humphry DAVY, chemiste [um 1800]. Radierung auf aufgewalztem China 13,0 x 9,7 cm, Plattengrösse 16,0 x 10,5 cm, Blattgrösse 22,5 x 14,3 cm. / Vorderseite: Titel mit Bleistift.

Photobibliothek.ch 13402


Erfindung des ersten photographischen Verfahrens durch Niépce

Nicephore Niépce (1765-1833) gelang es als Erstem, Bilder in einer Camera obscura festzuhalten, und von ihm stammt die älteste, heute noch erhaltene Photographie «Point de vue du Gras». Bereits 1816 gelang Niépce, was zuvor Wedgwood und Davy vergeblich versucht hatten, nämlich ein Bild in einer Camera obscura auf einem mit Chlorsilber bestrichenen Papier festzuhalten. Allerdings konnte er das Papiernegativ nicht dauerhaft fixieren und und er konnte die Tonwerte nicht umkehren. In den Jahren 1822 bis 1827 arbeitete er erfolgreich an seinem Heliograpie-Verfahren. Er verwendete mit Asphalt («Judenpech») beschichtete Zinnplatten. Dabei nutzte er die Eigenschft des Asphalts, unter Lichteinwirkung auszuhärten. Das Ergebnis war ein Bild, in dem die Lichter als ausgehärteter Asphalt stehen blieben, während die Schatten mit einem Lösungsmittel ausgewaschen wurden und das blanke Zinn zum Vorschein kam. Zunehmend in finanziellen Schwierigkeiten schloss Niépce am 14. Dezember 1829 mit Dagerre einen Vertrag, zwecks gemeinsamer Weiterentwicklung des Heliographie-Verfahrens. Am 5. Juli 1833 verstarb Niépce überraschend an einem Schlaganfall. Sein Sohn Isidore (1795-1868) trat die Rechtsnachfolge des Vertrages mit Daguerre an, ohne sich jedoch aktiv an der Weiterentwicklung des Verfahrens zu beteiligen. Daguerre arbeitete allein weiter und entwickelte das erste marktfähige photographische Verfahren, welches er «Daguerreotypie» nannte. Am 19. August 1839 fand die offizielle Bekanntgabe des Daguerreotypie-Verfahrens durch Arago, Daguerre und Isidore Niépce vor der Académie des Science und der Académie des Arts in Paris statt. Das Verfahren wurde vom französischen Staat gekauft und «der Welt geschenkt». Daguerre bekam dafür eine jährliche Rente von 6000 Francs und Isidore eine solche von 4000 Francs.

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Photogravüre von J. Blechinger auf aufgewalztem China in: Geschichte der Photochemie und Photographie vom Alterthume bis in die Gegenwart. / Josef Maria EDER. – Zweite gänzlich umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. – Halle (Saale): Knapp 1891. – Gr.8°. 147 S. mit 2 Holzschnitten, 4 Bl. Tfln. Ln. ill. – (Ausführliches Handbuch der Photographie / Eder ; 02.01.01)

Photobibliothek.ch 2683

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Holzstich in: Les merveilles de la science. Description populaire des inventions modernes. 4 Bände. / Louis FIGUIER. – Paris: Jouvet o.J. [1888]. – 4°. 743, 703, 752, 744 S. mit 400, 357, 612, 446 Holzstichen. Hldr. 

Photobibliothek.ch 8958


Erfindung des ersten marktfähigen photographischen Verfahrens durch Daguerre

Louis Jacques Mandé Daguerre (1787-1851) brachte als Erster ein praktikables Photographie-Verfahren auf den Markt. Nach einer Lehre als Theatermaler bei Degotti entwickelte er zusammen mit Bouton das Diorama. 1822 eröffneten sie ein Diorama in Paris und 1824 eines in London. 1829 schloss Daguerre mit Nicéphore Niépce einen Vertrag, zwecks gemeinsamer Weiterentwicklung des Héliograpie-Verfahrens von Niépce. 1833 verstarb Niépce überraschend an einem Schlaganfall. Daguerre arbeitete allein weiter und entwickelte das erste marktfähige photographische Verfahren, welches er «Daguerreotypie» nannte. Am 19. August 1839 erfolgte die offizielle Bekanntgabe des Daguerreotypie-Verfahrens vor der Académie des Science und der Académie des Arts in Paris. Das Verfahren wurde vom französischen Staat gekauft und «der Welt geschenkt».

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Photogravüre von J. Blechinger auf aufgewalztem China in: Geschichte der Photochemie und Photographie vom Alterthume bis in die Gegenwart. / Josef Maria EDER. – Zweite gänzlich umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. – Halle (Saale): Knapp 1891. – Gr.8°. 147 S. mit 2 Holzschnitten, 4 Bl. Tfln. Ln. ill. – (Ausführliches Handbuch der Photographie / Eder ; 02.01.01)

Photobibliothek.ch 2683

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Kreidelithographie in: Historique et description des procédés de Daguerréotype et du Diorama. / Louis Jacques Mandé DAGUERRE. – Nouvelle Edition, corrigée et augmentée du portrait de l'auteur. – Paris: Alphonse Giroux et Cie. 1839 [28. September]. – 8°. [4], 76 S., Frontispiz, VI Tfln. Br. mit Werbung für das «Maison Giroux» auf der 4. Umschlagseite.

Photobibliothek.ch 297

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Kreidelithographie in: EUROPA. Chronik der gebildeten Welt. / In Verbindung mit mehren Gelehrten und Künstlern herausgegeben von August Lewald. – 1839. Vierter Band. – Stuttgart: Literatur-Comptoir 1839. – Gr.8°. 620 S., zahlreiche Beilagen. Pbd.

Photobibliothek.ch 3128

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Mr. [Louis Jacques Mandé] DAGUERRE. Kreidelithographie 24 x 16 cm, o.J. [ca. 1830]. / Aubert & Cie. – In der Platte: "Mr. Daguerre" "Imp. d'Aubert & Cie.".

Photobibliothek.ch 12989

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Holzstich in: Les merveilles de la science. Description populaire des inventions modernes. 4 Bände. / Louis FIGUIER. – Paris: Jouvet o.J. [1888]. – 4°. 743, 703, 752, 744 S. mit 400, 357, 612, 446 Holzstichen. Hldr. 

Photobibliothek.ch 8958


Erfindung der Negativ-Positiv-Photographie durch Talbot

William Henry Fox Talbot (1800-1877) ist der Erfinder der bis heute angewandten Negativ-Positiv-Photographie. Ohne Wissen um die Arbeiten von Niépce und Daguerre gelangen 1835 auch Talbot erste Aufnahmen in der Camera obscura, die er «Photogenic Drawing» nannte. Erhalten ist heute noch das Negativ des Gitterfensters seiner Bibliothek in Lacock Abbey. Im Februar 1841 konnte er dann sein stark verbessertes Negativ-Positiv-Verfahren mit Entwicklung des latenten Bildes in Gallussäure bekannt geben. Die «Kalotypie», später zu Ehren Talbots auch «Talbotypie» genannt, ist die Vorläuferin aller späteren photographischen Verfahren. In «Some Account of the Art of Photogenic Drawing» vom Februar 1839 zeigte er als Erster überhaupt die Möglichkeiten der Photographie auf, und mit «The Pencil of Nature» von 1844-1846 sah er dann viele spätere Entwicklungen voraus.

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Photogravüre von J. Blechinger auf aufgewalztem China in: Geschichte der Photochemie und Photographie vom Alterthume bis in die Gegenwart. / Josef Maria EDER. – Zweite gänzlich umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. – Halle (Saale): Knapp 1891. – Gr.8°. 147 S. mit 2 Holzschnitten, 4 Bl. Tfln. Ln. ill. – (Ausführliches Handbuch der Photographie / Eder ; 02.01.01)

Photobibliothek.ch 2683

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Holzstich in: Les merveilles de la science. Description populaire des inventions modernes. 4 Bände. / Louis FIGUIER. – Paris: Jouvet o.J. [1888]. – 4°. 743, 703, 752, 744 S. mit 400, 357, 612, 446 Holzstichen. Hldr. 

Photobibliothek.ch 8958


Herschel, der «vierte Erfinder der Photographie»

John Frederick William Herschel (1792-1871) wird oft, neben Niépce, Daguerre und Talbot, als «vierter Erfinder der Photographie» bezeichnet. Bereits 1819 beschrieb er die Eigenschaften von Natriumthiosulfat. Am 14. März 1839 wies er an der Sitzung der Royal Society darauf hin, dass Natriumthiosulfat viel besser als Fixiermittel geeignet sei als Kochsalzlösung, welches Daguerre und Talbot verwendeten. Den überarbeiteten und erweiterten Bericht veröffentlicht er jedoch erst am 20. Februar 1840. Natriumthiosulfat ist bis heute das wirksamste Fixiermittel geblieben.

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J[ohn] [Frederick] W[illiam] HERSCHEL [um 1860]. Likeness from a recent photograph from life. Radierung 22,2 x 14,9 cm (knapp beschnitten).

Photobibliothek.ch 13404

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Holzstich in: Les merveilles de la science. Description populaire des inventions modernes. 4 Bände. / Louis FIGUIER. – Paris: Jouvet o.J. [1888]. – 4°. 743, 703, 752, 744 S. mit 400, 357, 612, 446 Holzstichen. Hldr. 

Photobibliothek.ch 8958


Erste photographische Versuche in Deutschland durch Kobell und Steinheil

Franz von Kobell (1803-1882) baute zusammen mit Carl August Steinheil (1801-1870) eine Miniaturkamera. Damit aufgenommene Bilder zeigten sie am 14. April (also 4 Monate vor Bekanntgabe der Daguerreotypie) an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die 4 x 4 cm grossen Bildchen, die die Frauenkirche und die Glyptothek in München zeigen,  werden heute samt Miniaturkamera im Deutschen Museum verwahrt.

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Franz v[on] KOBELL [um1860]. Radierung, Plattengrösse 21 x 17 cm, Blattgrösse 27,5 x 20,5 cm. / Nach einer Photographie gest[ochen] v[on] A. Weger, Leipzig. Druck von Zihl sen[ior] in Leipzig.

Photobibliothek.ch 13406

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[Carl August] STEINHEIL [um 1830]. Kreidelithographie auf aufgewalztem China 23,8 x 18,4 cm, Blattgrösse 26,5 x 21,3 cm. / Gedr[uckt] b[ei] [Franz] Hanfstaengl in München. – Vorderseite (mit Bleistift): "Steinheil".

Photobibliothek.ch 13408


Weiterentwicklung der Photographie bis Ende 19. Jahrhundert

Erste Prophezeiungen durch Jules Janin

Jules Janin (1804-1874) war ein französischer Schriftsteller und Kritiker. Legendär sein Text von 1839 zur Erfindung der Photographie: «Wir leben in einer einzigartigen Epoche. Wir denken heute nicht länger daran, nichts mehr selbst produzieren zu müssen, sondern wir suchen dagegen mit einer beispiellosen Ausdauer nach Mitteln, die für uns und an unserer Stelle reproduzieren. [...] Und jetzt hat Daguerre durch diesen auf eine Platte aufzutragenden Überzug die Zeichnung und die Graphik ersetzt. Wenn es so weiter geht, dann werden wir bald Maschinen haben, die uns Molièrsche Komödien oder Verse, wie sie der grosse Corneille schrieb, diktieren. Und so soll es sein.»

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Jules Janin. Woodburytypie von Goupil & Cie. aus der Serie «Galerie Contemporaine» 22,5 x 18 cm auf Karton 34 x 25,5 cm, o.J. [1876-1884]. / BERTALL (d.i. Charles Albert d'Arnoux). – Photograph und Titel auf Karton gedruckt. Beiliegt: [4] S. Biographie und Faksimile-Autograph.

Photobibliothek.ch 13340


Berechnung des ersten Porträt-Objektivs durch Petzval

Joseph Petzval (1807-1891) berechnete 1840 ein ausserordentlich lichtstarkes Porträt-Objektiv. Dieses Objektiv, das als erste Anwendung in die Voigtländer-Kamera eingebaut wurde, ist ein Meilenstein der Photogeschichte. Mit einer Brennweite von 149 mm und einer Lichtstärke von 1:3,7 erlaubte es erstmals die Herstellung von Porträts mit einer akzeptablen Belichtungszeit von «nur» 1,5 bis 2 Minuten auf runden Daguerreotypieplatten von 90 mm Durchmesser.

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Mitglieder der mathem. naturhist. Klasse der kais. AKAD[EMIE] DER WISSENSCH[AFTEN] ZU WIEN. Lithographie 27 x 36 cm. Beilage zu M. Auer's «Faust», o.J. [ca. 1857].

Abgebildet sind zahlreiche Persönlichkeiten, die etwas mit der Geschichte der Photgraphie zu tun haben: Josef Petzval (erste Objektiv-Berechnungen), J. J. R. v. Prechtl (erste Daguerreotypien im Sommer 1839 in seinem Institut hergestellt), A. Fr. v. Ettinghausen (im Februar 1839 von Daguerre persönlich in Paris unterrichtet), S. Stampfer (Lebensrad).

Photobibliothek.ch 2804

Joseph Petzval (rechts unten)


Horace Vernet, Photograph für die «Excursions daguerreiennes»

Horace Vernet (1789-1863) war Kriegsmaler und ein Pionier der Photographie. Im Frühjahr 1840 machte er zusammen mit seinem Neffen Frédéric Goupil-Fesquet und mit Pierre Gaspard Gustave de Joly Lotbinière eine Reise nach Ägypten. Dort machten die drei Männer die ersten Daguerreotypien von Ägypten, die dann 1842 in den «Excursions daguerreiennes» veröffentlicht wurden.

Horace Vernet, peintre militaire. Albumin-Silber-Print, Carte-de-visite, o.J. [ca. 1860]. / [André Adolphe-Eugène] DISDÉRI. – Vorder- und Rückseite bedruckt, Titel mit Bleistift auf Rückseite.

Photobibliothek.ch 14123


Erste Drucke ab Daguerreotypie-Platten durch Fizeau

Hippolyte Fizeau (1819-1896) war ein französischer Physiker, der sich unter anderem um die Messung der Lichtgeschwindigkei verdient gemacht hat. Um 1841 führte er erste Versuche mit dem Druck von Photos ab  Daguerreotypie-Platten durch. Nur wenige dieser Druckproben blieben erhalten: «Portrait d'un jeune homme» (in der Sammlung), «Jeune homme en blouse de travail», «Portrai de deux enfants» in der Sammlung André Jammes und «Portrait de J. Hurlimann» im Musée des Arts et Métiers in Paris. Praktische Anwendung fand dann das Druckverfahren, welches Fizeau «Héliogravure» nannte, erstmals 1843 in den «Excursions daguerriennes», die von Noël-Marie Paymal Lerebours (1807-1873) herausgegeben wurden.

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Holzstich in: Les merveilles de la science. Description populaire des inventions modernes. 4 Bände. / Louis FIGUIER. – Paris: Jouvet o.J. [1888]. – 4°. 743, 703, 752, 744 S. mit 400, 357, 612, 446 Holzstichen. Hldr. 

Photobibliothek.ch 8958


Erfindung des Albuminverfahrens für Glasnegative durch Niépce de Saint-Victor

Abel Niépce de Saint-Victor (1805-1870) war ein Neffe von Nicephore Niépce. Auf den Spuren seines Onkels betrieb er ein chemisches Labor in Saint Martin, einem Vorort von Paris. Dort erfand er 1847 ein Verfahren zur Herstellung von Glasnegativen im Albuminverfahren. Obwohl sich das Verfahren nicht durchsetzen konnte, bereitete er den Weg für das Glasnegativ des nassen Kollodiumverfahrens und des Photopapiers auf Albuminbasis.

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Holzstich in: Les merveilles de la science. Description populaire des inventions modernes. 4 Bände. / Louis FIGUIER. – Paris: Jouvet o.J. [1888]. – 4°. 743, 703, 752, 744 S. mit 400, 357, 612, 446 Holzstichen. Hldr. 

Photobibliothek.ch 8958


Erfindung von Lichtdruck und Pigmentdruck durch Poitevin

Louis-Alphonse Poitevin (1819-1882) war ein französischer Photopionier, der wichtige photographische Druckverfahren erfand. Er beschäftigte sich vor allem mit der Lichtempfindlichkeit von Chromsalzen. 1855 erfand er den Lichtdruck und den Pigmentdruck. 1856 schrieb der Herzog von Luynes den Wettbewerb für das am besten haltbare Photodruckverfahren und das beste photomechanische Reproduktionsverfahren aus. Beide gewann Poitevin: 1862 für den Pigmentdruck (Preissumme 2000 Francs) und 1867 für den Lichtdruck (Preissumme 8000 Francs).

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Holzstich in: Les merveilles de la science. Description populaire des inventions modernes. 4 Bände. / Louis FIGUIER. – Paris: Jouvet o.J. [1888]. – 4°. 743, 703, 752, 744 S. mit 400, 357, 612, 446 Holzstichen. Hldr. 

Photobibliothek.ch 8958


Die Erfindung des Linsen-Stereoskops durch Brewster

David Brewster (1781-1868) war ein schottischer Physiker. Bereits 1815 wurde er Mitglied der Royal Society. Er machte Versuche mit polarisiertem Licht, und dabei erfand er das Kaleidoskop, welches er 1817 patentieren liess. In der 1850er Jahren beschäftigte er sich mit dem stereoskopischen Sehen und erfand dabei das Linsen-Stereoskop (Brewster-Stereoskop).

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Sir David BREWSTER - Principal of the University of Edinburgh.
Stahlstich, Bildgrösse 21,7 x 17,0 cm, Blattgrösse 32,5 x 25,0 cm, o.J. [um 1860]. / Engraved by D. J. Pound from a Photograph by John Watkins, Parliament St.

Photobibliothek.ch 12201


Daguerres Chemie-Ratgeber Jean-Baptiste Dumas

Jean-Baptiste Dumas (1800-1885): Obwohl der berühmte französische Chemiker nie einen Anspruch darauf erhob, zählt ihn Harmant [1] zu den Miterfindern der Photographie. Der Grund ist seine Nähe zu Dagerre, der seine mangelnden Kenntnisse oft von Dumas bezog. Der Enkel von Dumas bestätigt dies, wenn er schreibt, dass sein Grossvater Daguerre «materiell und wissenschaftlich» geholfen habe.

[1] Pierre G. Harmant, Anno Lucis 1839, in: Camera 4, 6 und 7/1960.

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J[ean-]B[aptiste] Dumas, Chimiste, Alais [heute Alès] (Gard). Albumin-Silber-Print, Carte-de-visit, o.J. [Aufnahme um 1860, Abzug später]. / TRUCHELUT, 17, Rue de Grammont, Paris. – Titel mit Bleistift auf Rückseite. Vorder- und Rückseite bedruckt.

Photobibliothek.ch 14129


Erste Photographien bei elektrischem Licht und erste Luftaufnahmen durch Nadar

Nadar (1820-1910), eigentlich Gaspard-Félix Tournachon, war ein französischer Zeichner, Photograph, Schriftsteller und Luftschiffer. 1854 eröffnete er ein Atelier in Paris. Zu seinen Kunden zählten zahlreiche berühmte Persönlichkeiten wie Charles Baudelaire, George Sand, Gioachino Rossini und Sarah Bernhardt. 1865 verwendete er in den Katakomben von Paris als Erster elektrisches Licht zur Herstellung von Photographien. Er betätigte sich auch in der Luftschifffahrt. Er machte die ersten Luftaufnahmen, und seine Fahrten beschrieb er in «Mémoires du Géant» (1864) und in «Le droit au vol» (1865). Er war überzeugt davon, dass die Zukunft Fluggeräten gehörte, die schwerer als Luft waren. Daher gründete er 1863 die Gesellschaft «Société d’encouragement de la navigation aérienne au moyen du plus lourd que l’air», mit ihm als Präsidenten und Jules Verne als Sekretär.

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Selbstporträt. Albumin-Silber-Print, Carte-de-visite, o.J. [um 1865]. / NADAR. – Karton Vorderseite (roter Druck): "N.". Rückseite (roter Druck): "Photographie du Grand Hotel" "Nadar" "35, Boulevard des Capucines.".

Photobibliothek.ch 13158

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Nadar photographié par lui-mème. Holzstich in: Le VOLEUR. – Trente sixième Année, [1. Hälfte], No. 365, 29 Octobre 1863. – 4°. S. 417-432 mit Holzschnitten. Broschur (ausgebunden).

Photobibliothek.ch 16271


Mondphotographien von Nasmyth und Carpenter

James Nasmyth (1808-1890) und James Carpenter stellten Gipsmodelle des Mondes nach den damals besten Mond-Photographien her. Von diesen Gipsmodellen machten sie dann wiederum Photographien aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dadurch erlebt der Betrachter den Mond so, wie er ihn bei einem Mondspaziergan erleben würde. Die Erstausgabe erschien 1874 bei John Murray in London. In der Sammlung befindet sich die zweite deutsche Auflage «Der Mond, betrachtet als Planet, Welt und Trabant» von 1880.

James Nasmith. Woodburytypie aus der Serie «Men of Mark» 11,3 x 9,0 cm (oval) auf Karton 27,7 x 21,0 cm, o.J. [1876-1883]. / [Samuel Robert] LOCK and [George Carpe] Whitfield. – Titel und Photographen auf Karton gedruckt. Beiliegt: 1 Bl. Biographie.

Photobibliothek.ch 14158


Die Entdeckung der X-Strahlen durch Röntgen

Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) war ein deutscher Physiker. Er entdeckte 1895 die X-Strahlen, die später zu seinen Ehren «Röntgenstrahlen» genannt wurden. Dafür bekam er 1901 den ersten Nobelpreis für Physik.

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[Willhelm Conrad] Röntgen. Photogravüre der Photographischen Gesellschaft Berlin, Bildgrösse 27,2 x 23,2 cm, Plattengrösse 29,5 x 22,0 cm, Blattgrösse 45 x 33 cm, 1906. / Nicola PERSCHEID. – In der Platte beschriftet, Blindprägestepel der Photographischen Gesellschaft Berlin.

Photobibliothek.ch 10284


Erfindung des Kinos durch die Gebrüder Lumière

Auguste Lumière (1862-1954)  und Louis Lumière (1864-1948) erfanden 1895 die erste Filmkamera und den ersten Filmprojektor und 1907 das erste komerzielle Farbphotoverfahren «Autochrome».

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Le savant Louis LUMIERE en 1935. Gelatine-Silber-Print 9,5 x 7,5 cm auf Karton 15,0 x 10,6 cm. – Rückseite (mit roter Tinte): " Le savant Louis Lumière en 1935".

Photobibliothek.ch 11733


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