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Vier Photomuseen in Japan

Alle vier hier vorgestellten Photomuseen sind eine Reise wert. Alle vier befinden sich auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Während die ersten zwei Museen in Tokyo für einen Japanreisenden leicht erreichbar sind, sind die anderen beiden ziemlich weit von den üblichen Reiserouten entfernt.


Tokyo Metropolitan Museum of Photography (heute TOP Museum)

Das Tokyo Metropolitan Museum of Photography (TMMP) ist das grösste Photomuseum in Japan. Es ist sowohl der technischen wie der künstlerischen Entwicklung der Photographie in Japan gewidmet.

Das Museum wurde 2014 bis 2016 renoviert und heisst heute «TOP Museum».

Prospekt (Photobibliothek.ch 8748)
>>> Website des Museums

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Das TMMP erreicht man am einfachsten, indem man mit der Yamanote-Linie nach Ebisu fährt und von dort auf einem Rollband nach Yebisu Garden Place.

Vorbei an gewagten Architektur-Kombinationen ...

... und Ma-ku Do-na-ru-do ...

... gelangt man zum Museum.


Publikationen des Museums

Zu jeder Ausstellung gibt es einen umfangreichen Katalog, allerdings meist nur in Japanisch mit wenigen englischen Erklärungen. Hier drei Beispiele aus der Sammlung.

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Imagination. Images and Technology Gallery Exhibition. Theme I. Part 1: Optical Illusions, 21.1.-28.5.1995. Part 2: Magic Shadows, 30.5.-24.9.1995. / TOKYO METROPOLITAN MUSEUM OF PHOTOGRAPHY. [Text japanisch und englisch.] – Tokio: TMMP 1995. – 4°. [160] S. mit Farb-Abb., 1 Spiegelfolie. Krt.

Photobibliothek.ch 3180

 

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Animation. Theme II. 29.9.1995 bis 29.3.1996. / TOKYO METROPOLITAN MUSEUM OF PHOTOGRAPHY. [Text japanisch und wenig englisch.] – Tokio: TMMP 1995. – 4°. 70 S. mit Farb-Abb. Krt.

Photobibliothek.ch 3735

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3D - Beyond the Stereography. Images and Technology Gallery Exhibition. Theme III. 3.4.1996 bis 23.9.1996. / TOKYO METROPOLITAN MUSEUM OF PHOTOGRAPHY. [Text japanisch und englisch.] – Tokio: TMMP 1996. – 4°. 86, [2], xvi S., mit Farb-Abb. Krt.

Photobibliothek.ch 3736


JCII Camera Museum Tokyo

Jeder, der einmal eine japanische Analog-Kamera besass, kennt die kleinen goldenen «PASSED»-Kleber des Japan Camera and optical instruments Inspection and testing Institute, kurz JCII, welches seit 1954 alle exportierten japanischen Kameras (inklusive Objektiven) auf die Einhaltung der Qualitäts-Standards prüfte. Das Museum dieser Institution ist der technischen Entwicklung der Photographie gewidmet.

Prospekt (Photobibliothek.ch 2274)
>>> Website des Museums

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Das Museum befindet sich östlich vom Kaiserpalast (Bild) im Stadtteil Chiyoda-ku, am einfachsten mit der Hanzomon Line (Subway) nach «Hanzomon» fahren.

Prunkstück der Sammlung ist eine Original Daguerre-Kamera von Giroux (links), neuerdings noch ergänzt durch eine Daguerre-Kamera von Bianci (rechts).

Die berühmte Voigtländer mit Petzval-Objektiv 1:3,7 (nicht 1:3,2).

Ein Nachbau der ersten japanischen Kamera «Cherry».


Hauptkatalog zur Sammlung des Museums.

[Die schönsten Exponate des Museums, u.a. «Le Daguerreotype».] / JCII CAMERA MUSEUM. [Text japanisch.] – Tokio: JCII Camera Museum 1991. – Gr.8°quer. 66 S. mit Farb-Abb. Krt.

Photobibliothek.ch 3181

 


Ken Domon Museum of Photography

Sakata, Präfektur Yamagata

Ken Domon (1909-1990) ist wahrscheinlich der im Westen bekannteste japanische Photograph der älteren Generation. Seine Geburtsstadt Sakata baute ihm 1983 ein eigenes Museum (Architekt: Yoshio Taniguchi).

Prospekt (Photobibliothek.ch 13502)
>>> Website des Museums

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Mit dem Shinkansen fährt man von Tokyo aus in 5 Stunden via Niigata nach Sakata (Bild). Bekannt ist die Gegend hauptsächlich für die «drei heiligen Berge von Dewa»: Haguro-san, Yudono-san und Gassan.

Die unendlich lange Treppe auf den Haguro-san.

Der heiligste von den drei Bergen ist der Yudono-san. Höhepunkt ist der dampfende, orange Felsen, der von heissem Quellwasser überflossen wird, und nur barfuss bestiegen werden darf.

Wegweiser zum steilen Aufstieg auf den dritten Berg, den Gassan.

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Das wunderschön gelegene Ken Domon Museum of Photography.

Ausblick auf den See, wo gerade ein Vogelschwarm zwischengelandet ist ...

... und auf den japanische Garten ...

... und ein Blick durch die verregnete Scheibe auf den kleinen Wasserfall.


Erstausgaben von Ken Domon in der Sammlung

Muroji. [Text japanisch.] / Ken DOMON. – Erstausgabe. – Tokyo: Bijutsushuppansha 15.9.1954. [10] S. Titel und Vorwort, 56 S. Tdr.-Abb., 54, 8 S. Text. Franz. Broschur in ill. Schuber. SU.

Muroji ist ein buddhistischer Tempel aus dem frühen 9. Jahrhundert südöstlich von Nara. Er gilt als der Tempel, in dem sich der Shingon-Stil der frühen Heian-Zeit am besten erhalten hat. Ken Domon (1909-1990) brachte immer wieder Bücher über den Muroji heraus: 1954 (die vorliegende Erstausgabe), 1957, 1961, 1978, 1984, 1990, 1992. U.d.T. «The Muro-ji, an eighth century Japanese temple» erschien auch eine englische Ausgabe, erstmals 1955.

Photobibliothek.ch 12998

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Hiroshima. [Text japanisch.] / Ken DOMON. [Gestaltung von Shigejiro Sano; Schutzumschlag nach einem Gemälde von Joan Miro.] – Erstausgabe. – Tokyo: Kenko-sha 25.3.1958. – 2°. 7 S. Titel und Vorwort, [2] Bl. Farbdrucktafel, Pergamin-Zwischenblatt, 125, [3] S. Tdr.-Abb., 47 S. Text. Illustrierter Leinenband in illustriertem Schuber. SU.

Dies ist wohl das bekannteste Buch von Ken Domon (1909-1990). Die Bilder dokumentieren die Nachwirkungen des Atombombenabwurfs auf Hiroshima vom 6. August 1945 um 08:15 Uhr. Gezeigt werden beispielsweise Operationen, mit denen versucht wird, die Strahlenschäden bei den Bewohnern Hiroshimas zu behandeln. Das Buch schliesst mit den kurz zuvor eingeweihten Gedenkstätten, dem Atombombendom und dem Gedenkmuseum von Kenzo Tange. Die eindrückliche typographische und zeichnerische Gestaltung von Schuber, Einband und Titelblatt stammt von Shigejiro Sano. Für den Schutzumschlag wurde ein Gemälde von Joan Miro verwendet, welches die Schrecken des Atombombenabwurfs zeigt.

Ref.: Parr/Badger, The Photobbok, volume 1, S. 274/275. The Open Book, S. 170/171. Auer, Photobooks, S. 382.

Photobibliothek.ch 12999

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Chikuho no kodomotachi [Die Kinder von Chikuho]. / Ken DOMON. [Vorwort von Noma Hiroshi.] – [Erstausgabe.] – Tokyo: Patoria Shoten 25.1.1960. – 4°. 95, [1] S. mit Abb. Illustrierte Broschur.

Ken Domon (1909-1990) schildert das Leben der Kinder, deren Väter in den Kohleminen von Chikuho im Norden Kyushus arbeiten (Präfektur Fukuoka). Das Buch wurde für nur 100 Yen verkauft. Entsprechend schlecht ist die Druckqualität auf billigem Zeitungspapier. Der Umschlag mit dem schönen Photo eines Mädchens ist immerhin zweifarbig auf etwas besseres Papier gedruckt.

Ref.: Parr/Badger, The Photobook, volume 1, S.278. Auer, Photobooks, S. 398. Kaneko/Vartanian, Japanese Photobooks of the 1960s and '70s, 2009, S. 56-61.

Photobibliothek.ch 13000

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Rumie-chan ha otosan ga shinda [Rumies Vater ist tot]. / Ken DOMON. – [Erstausgabe.] – Tokyo: Kenkosha 20.11.1960. – 4°. 96 S. mit Abb. Illustrierte Broschur.

«Rumie-chan ha otosan ga shinda - Rumies Vater ist tot» ist der Folgeband von «Chikuho no kodomotachi - Die Kinder von Chikuho».

Ref.: Parr/Badger, The Photobook, volume 1, S.278. Auer, Photobooks, S. 398. Kaneko/Vartanian, Japanese Photobooks of the 1960s and '70s, 2009, S. 56-61.

Photobibliothek.ch 15593


Shoji Ueda Museum of Photography

Kishimoto (heute Hoki), Präfektur Tottori

Shoji Ueda (1913-2000) ist im Westen vor allem für seine surrealistischen Photographien bekannt, von denen viele in den Sanddünen von Tottori entstanden. Ueda wurde in der Präfektur Tottori geboren, und so steht auch hier das ihm gewidmete Photomuseum. Es wurde vom japanischen Architekten Shin Takamatsu erbaut und 1995 eröffnet.

Prospekt (Photobibliothek.ch 11504)
>>> Website des Museums

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Das Shoji Ueda Museum of Photograpy befindet sich so ziemlich am Ende der Welt. Am lohnendsten ist es wohl, Matsue als Ausgangspunkt zu wählen, welches man mit dem Shinkansen via Okayama erreicht. Matsue war der Wohnort von Lafcadio Hearn, dessen Garten mit den blauen Kieselsteinen (Bild) man unbedingt besuchen sollte.

In den Sanddünen von Tottori entstanden viele der surrealistischen Photographien von Shoji Ueda. Die Dünen sind wirklich riesig. Hier wurde 1964 auch der bekannte Spielfilm, «Die Frau in der Dünen» nach dem Drehbuch von Kobo Abe gedreht.

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Das Museum liegt einsam zwischen Reisfeldern.

 Ein anderer Ausblick.

Ein Raum des Museums ist eine riesige Camera obscura, in der die umliegende Landschaft kopfstehend an die Wand projiziert wird.

Das Objektiv wird als «the world largest camera lens» beschrieben:
Brennweite = 8,4 m, Blende = 1:32 (5 Elemente in 2 Gruppen)
Gewicht = 245 kg (mit Fassung 625 kg)


Publikationen in der Sammlung

Sakyu – Sand Dunes ; Kodomo no shiki – Seasons of the Children. [Text Japanisch mit Zusammenfassung in Englisch.] / Shoji UEDA – Tokyo: Asahi Sonorama 1978. – 8°quer. Ungez. S. mit Tdr.-Abb. Pbd. SU.

Photobibliothek.ch 13154

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Chapeau, canne, paraplui. L'esprit qui expérimente. Exhibition Jul. 12 (sat.) - Oct. 12 (sun.) 1997. [Jap. Text.] / Shoji UEDA. – Kishimoto-cho, Tottori-ken, Japan: Shoji Ueda Museum of Photography 1997. – Gr.8°quer. [24] S. mit Abb. Krt.

Photobibliothek.ch 11506

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Shoji UEDA Museum of Photography. / Photographs by Osamu Murai. [Jap. u. engl. Text.] – Kishimoto-cho, Tottori-ken, Japan: Shoji Ueda Museum of Photography o.J. [ca. 2000]. – Gr.8°. [20] S. mit Abb. Krt. SU.

Photobibliothek.ch 11507

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Photographies 1930-1970 de Shoji UEDA. / Accompagnées d'un entretiens avec son fils Mitsuru Ueda, et de textes de Gabriel Bauret. – Paris [u.a.]: L'oiseau rare Sarl [u.a.] 2000. – Kl.8°. [64] S. mit Abb. Krt. ill. – (Collection l'oiseau rare)

Photobibliothek.ch 11427


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